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Die DEUTSCHE AKADEMIE FÜR FERNSEHEN soll in der öffentlichen Diskussion über die Medien und ihre Inhalte zu einer Stimme der Fernsehschaffenden werden und das Bewusstsein für die kreativen und künstlerischen Leistungen derjenigen, die die Fernsehprogramme gestalten, fördern und stärken.

Zweck laut Satzung der DEUTSCHEN AKADEMIE FÜR FERNSEHEN ist die Entwicklung des deutschen Fernsehens als wesentlichen Bestandteil der deutschen Kultur sowie der deutschen Kulturwirtschaft zu fördern und deren Vielfalt zu erhalten, das Gespräch und den Austausch von Ideen und Erfahrungen zwischen den deutschen Fernsehschaffenden insbesondere auch zwischen freiberuflichen und in Sendern festangestellten anzuregen, zu stärken und zu pflegen, den Diskurs zu inhaltlichen und wirtschaftlichen Aspekten des deutschen Fernsehens zu führen.

Dazu werden öffentliche Veranstaltungen zu kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Themen im audiovisuellen Bereich organisiert, Weiterbildungsveranstaltungen für im audiovisuellen Bereich tätige Personen unter Leitung von Mitgliedern des Vereins oder externen Experten durchgeführt, und die Verleihung einer Fernsehauszeichnung, gegebenenfalls mit noch zu bestimmenden Partnern, vorbereitet und durchgeführt.

Die Akademie hat ihren Sitz in Berlin und München. Sie wird allen kreativen Fernsehschaffenden mit langjähriger Erfahrung und besonderer Leistung bei der Herstellung deutscher Fernsehwerke aus den Bereichen Fiction, Non-Fiction, Unterhaltung und Journalismus offen stehen.
Ab 2024 ist der normale Beitragssatz € 180, in Ausnahmefällen ist er reduziert.

Bitte beachten Sie unsere angepassten Mitgliedsbeiträge ab Januar 2024.

Diese entnehmen Sie der aktualisierten Beitragssatzung unter https://daff.tv/wp-content/uploads/2023/09/Beitragsanpassung_Anlage3_MVDAfF_2023_final.pdf

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Satzung

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2020

2021
26. Oktober 2021
2016
13. August 2020

Auszeichnungen 2020

Die Preisträger der Auszeichnungen der Deutschen Akademie für Fernsehen 2020 sind:

Die Preisträger

Bildgestaltung

Alexander Fischerkoesen
Produktion: | Play | BR/ARD Degeto |

Casting

Cornelia Mareth & Maria Rölcke & Esther Kling & Vicki Thomson
Produktion: | Unorthodox | Netflix|

Dokumentarfilm

Annette Baumeister & Wilfried Huismann
Produktion: | Colonia Dignidad – Aus dem Innern einer deutschen Sekte | WDR, SWR, arte, Canal 13 |

Drehbuch

Philip Koch & Hamid Baroua
Produktion: | Play | BR/ARD Degeto |

Fernsehjournalismus

Edgar Verheyen
Produktion: | betrifft: Fleisch um jeden Preis – Was geschieht mit den Schweinen? | SWR |

Fernsehunterhaltung

Dr. Mai Thi Nguyen-Kim
Produktion: | Quarks | WDR |

Filmschnitt

Eva Schnare
Produktion: | Unterleuten – Das zerrissene Dorf | ZDF |

Kostümbild

Justine Seymour
Produktion: | Unorthodox | Netflix |

Maskenbild

Jens Bartram & Barbara Zschetzsche & Katja Schulze
Produktion: | Unorthodox | Netflix |

Musik

Martina Eisenreich
Produktion: | Spreewaldkrimi – Zeit der Wölfe | ZDF |

Produzent

Alexander van Dülmen & Stephan Wagner
Produktion: | Die Getriebenen | ARD, NDR, RBB |

Redaktion/Producing

Cornelius Conrad & Claudia Simionescu & Birgit Titze
Produktion: | Play | BR/ARD Degeto |

Regie

Philip Koch
Produktion: | Play | BR/ARD Degeto |

Schauspieler Hauptrolle

Felix Klare
Produktion:| Unschuldig | ARD Degeto |

Schauspieler Nebenrolle

Michael Wittenborn
Produktion: | Merz gegen Merz | ZDF |

Schauspielerin Hauptrolle

Franziska Hartmann
Produktion: | Sterne über uns | ZDF |

Schauspielerin Nebenrolle

Victoria Mayer
Produktion: | Tage des letzten Schnees | ZDF |

Stunt

Antje ‚Angie‘ Rau
Produktion: | Rampensau | VOX |

Szenenbild

Silke Fischer
Produktion: | Unorthodox | Netflix |

Tongestaltung

Ed Cantú & Peter Hilcansky & Dominik Leube & Kath Pollard & Pavel Rejholec & David Titera & Manuel Vogt
Produktion: | Das Boot (Staffel 2) | SKY |

VFX/Animation

Nicolas Leu & Dominik Trimborn & Bastian Hopfgarten & Sebastian Lauer & Korbinian Hopfner
Produktion: | Dark (Staffel 3) | Netflix |

Die Aufzeichnung der Verleihung finden Sie hier

Die Nominierungsbegründungen finden Sie hier

EVA KATHARINA BÜHLER FÜR: „DAS LEBEN NACH DEM TOD“

Eva Katharina Bühler ist es gelungen, die komplexen Verflechtungen der Geschichte um Grundfragen über Schuld und Sühne konsequent im Bild wiederfinden zu lassen.

Ihr Kamerablick dient einer filmischen Idee, die erst durch Eva Katharina Bühlers Bildgestaltung für den Zuschauer greifbar wird.

Katharina Bühler bedient sich virtuos aller filmischen Gestaltungsmöglichkeiten. Jede Bewegung der Kamera, jede Wandfarbe, jedes Kostüm, vorhandenes und nicht vorhandenes Licht und die Lichtbestimmung zeugen durchgehend von unbedingtem Gestaltungswillen, der präzise in jeder einzelnen Szene zu finden ist – und dabei nie aufgesetzt wirkt.

So eröffnet Bühler eine zusätzliche, spirituelle Perspektive und Erzählebene. Sie schaut genau hin und schafft es, schnörkellos und unaufgeregt die visuelle Dimension, der vom Regisseur inszenierten Bühne und den Inhalt der Szene, bereinigt von allen Nebensächlichkeiten, auf den Punkt zu präsentieren.

 

ALEXANDER FISCHERKOESEN FÜR: „PLAY“

Alexander Fischerkoesen gelingt es wie selbstverständlich, Realität und Fiktion in seinen intensiven Bildern verschwimmen zu lassen. Gleich dem Sog, den die Protagonistin Jennifer in ihre Spielwelt hineinzieht, entwickelt Fischerkoesens Bildgestaltung einen Sog aus dem realen Leben, aus dem es kein Entkommen gibt.

Im Verlauf des Films, in dem Jennifer immer tiefer in die Sucht abgleitet, werden auch die Bilder aus dem realen Leben zusehends enger und klaustrophobischer. Der Kreis der kaum mehr von der Fiktion zu unterscheidenden Realität zieht sich immer unausweichlicher zusammen. Als Zuschauer möchte man sich förmlich physisch dagegen stemmen. Insbesondere die höchst gelungene Lichtgestaltung ist hier besonders hervorzuheben.

Stets nah an den Figuren und niemals aufdringlich erleben wir die innere und äußere Welt der Protagonisten sensibel und zugleich stark visualisiert – vom ersten bis zum letzten Frame. Wirklich sehr gelungen!

 

FELIX NOVO DE OLIVEIRA FÜR: „UNSCHULDIG“

Felix Novo de Oliveira ist mit dem ARD-Zweiteiler „Unschuldig“, unter der Regie von Nicolai Rohde, ein in jeder Hinsicht ausgewogenes Meisterwerk gelungen. Seine atmosphärischen Bilder führen durch die komplexe Architektur der Story. Ästhetisch versiert nimmt er die Zuschauer mit in das Geschehen und gibt ihnen visuell ansprechend Orientierung. Dabei hält er mit gestalterischem Gespür die Nähe zu den Protagonisten.

Klug bringt Novo de Oliveira eine breite Palette technischer Gestaltungswerkzeuge und kompositorischer Mittel im Sinne der Dramaturgie zum Einsatz. Die stimmige Organisation der Kamerabewegungen und des rauen, spannungsfördernden Lichts wurde auch beim Colourgrading perfekt weiter geführt.

Dieses ebenso starke wie ausgewogene Bildkonzept macht UNSCHULDIG zu einem bemerkenswerten Zweiteiler von besonderer visueller Kraft. Konsequent gut.

ANA DÁVILA & ANGELA BUSCHINA FÜR: „DEUTSCHER“

Die Serie hält uns einen zeitgemäßen Spiegel vor und beleuchtet dabei verschiedene politische Facetten. Durch die auf den Punkt besetzten Figuren schafft sie ein großes Identifizierungspotential und damit eine Auseinandersetzung mit der eigenen Position.

Den Schauspieler*Innen gelingt es durch ihre Authentizität, den Zuschauer in die Realität einzuladen und dabei mit ihrem unaufgeregten Spiel gleichzeitig die Konflikte der Gesellschaft aufzuzeigen. Jeder hat seinen Standpunkt, alle zusammen stellen immer wieder die Frage nach Toleranz in einer Demokratie.

Ana Dávila und Angelika Buschina ist es mit ihrem spannenden Ensemble-Cast gelungen, den Zuschauer mit der Vielschichtigkeit der Charaktere sowohl der Erwachsenen- als auch der Jugendlichen-Rollen herauszufordern, mitzunehmen und zugleich zum Nachdenken anzuregen.

 

SIMONE BÄR FÜR: „DER ÜBERLÄUFER“

Simone Bär hat es mit der Besetzung geschafft, die vielschichtigen Blicke auf den Krieg in seiner Gewalt und Absurdität und die daraus entstehenden Folgen in den Personen erfahrbar zu machen.

Sie hat ein Ensemble zusammengestellt, dass die Komplexität der Situationen gekonnt meistert und dem Zuschauer immer das Gefühl gibt, dass alle Beteiligten Opfer dieser absurden und unmenschlichen Situationen sind. Die Grenzen zwischen Gut und Böse werden aufgehoben und geben Einblicke in sehr persönliche Einzelschicksale. Alle Figuren sind bis ins Kleinste nachvollziehbar, glaubwürdig und berühren den Zuseher auf eine sehr persönliche Weise.

Die beiden Hauptrollen bilden ein hinreißendes Paar, dessen Liebesgeschichte nicht nur berührt, sondern auch die zeitliche Erzählebene spielerisch meistert. Die junge Schauspielerin Malgorzata Mikolajczak ist eine wahre Entdeckung für den deutschen Film.

 

CORNELIA MARETH & MARIA RÖLCKE & ESTHER KLING & VICKI THOMSON FÜR: „UNORTHODOX“

Die originelle und bis in die Neben-Rollen der Musikstudenten außerordentliche Besetzung von UNORTHODOX ist dem internationalen Casting von Esther Kling, Israel, Cornelia Mareth und Maria Roelcke, Deutschland, und Vicki Thomson, New York, zu verdanken.

Shira Haas, die Hauptdarstellerin der Esty, spielt eine 19 jährige Dissidentin, die aus der ultraorthodoxen Gemeinde der Satmarer, flieht. Die Zartheit von Shira Haas verrät nicht, wohin ihr Weg sie führen wird. Sie spielt die existentielle Gratwanderung so subtil, dass jede Form eines Absturzes jederzeit möglich scheint. Doch die freundliche Aufnahme durch die in jeder Hinsicht gemischte Schar von Kommilitoninnen und Kommilitonen der Musikakademie bestärkt sie nach und nach in ihrer Entscheidung.

Amit Rahav, Estys Ehemann Yanky, wird durch Estys Flucht überrascht; Amit Rahav spielt diese Metamorphose von völligem Unverständnis bis zum mitfühlenden Verstehen unangestrengt berührend und überzeugend.

Der zwischen ultraorthodoxer Innenwelt und frivoler Außenwelt hin und her taumelnde junge Chassid Moishe, wird von Jeff Wilbush mit viel Verve und mit großer krimineller Energie dargestellt.

James Stewarts Empfehlung für junge Schauspieler: „Don´t act, be“, scheint hier bestens umgesetzt.

ANNETTE BAUMEISTER & WILFRIED HUISMANN FÜR: „COLONIA DIGNIDAD – AUS DEM INNERN EINER DEUTSCHEN SEKTE“

Der zweiteilige Dokumentarfilm von Annette Baumeister und Wilfried Huismann widmet sich einer Thematik, die schon in zahlreichen journalistischen Beiträgen, sowie Spiel- und Dokumentarfilmen, dargestellt wurde: Die COLONIA DIGNIDAD, bekannt als Ort von Unterdrückung, Folter, sexuellem Missbrauch und Mord. Hort einer totalitären pseudochristlichen Sekte, die im Jahr 1961 im Süden Chiles mit rund 300 Anhängern gegründet wurde.

Die neue Qualität dieser dokumentarischen Aufarbeitung der „Colonia Dignidad“ liegt in der geschickten Nutzung bisher unbekannten historischen Bild – und Tonmaterials. Dieses „Archiv der Hölle“, wie die Filmemacher*innen es nennen – bestehend aus rund

500 Stunden Film und Ton plus tausender Fotos – wurde ursprünglich als Propaganda-material zur Außendarstellung der Sekte erstellt. Nachdem die Produzenten der Looksfilm auf verschlungenen Wegen an dieses Material gekommen waren, das offenbar über Jahre so gut versteckt war, dass es bei diversen polizeilichen Razzien in der Colonia Dignidad nie gefunden wurde, ließen sie dieses historische Material mühevoll restaurieren und digitalisieren.

Die Aussagekraft dieses Archivmaterials ist eindrucksvoll in seiner Enge, seinem deutschen Heile-Welt- Mief und entfaltet sich im Kontext mit den von den Filmemachern dramaturgisch hervorragend gesetzten Interviewpassagen und dem dezent einordnenden Text als bildhafte „Banalität des Bösen“.

Dabei ist es den beiden Autor*innen/Regisseur*innen sehr gut gelungen, die innere Dynamik der Colonia Dignidad aufzuzeigen und die Mechanismen der Unterdrückung und Manipulation zu verdeutlichen. Sie liessen Opfer auch zu Tätern werden, entfremdeten Kinder ihren Eltern und untersagten jeglichen Kontakt zwischen Männern und Frauen.

 

DOMINIK WESSELEY & ANTJE BOEHMERT FÜR: „LOVEPARADE – DIE VERHANDLUNG“

Der Dokumentarfilm „Loveparade – Die Verhandlung“ begleitet chronologisch das komplizierte Mammut-Prozessverfahren zum Unglück auf dem Technofestival 2010 in Duisburg.

Diesen umfangreichen Prozess, der am 4. Mai 2020 nach 184 Verhandlungstagen ohne Urteil beendet wurde, in einem Dokumentarfilm zu rekonstruieren ist eine anspruchsvolle Aufgabe.

In eindrucksvoller Weise gelingt es Dominik Wesseley und seinem Team durch die sehr gelungene Verflechtung von dokumentarischen Aufnahmen, inszenierten Bildern und Berichten das juristische Hin und Her über die Frage nach der strafrechtlichen Verantwortung für dieses Unglück spannend zu dokumentieren.

Die Hintergründe, wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte, werden dem Zuschauer durch gerichtlich bestellte Gutachter nachvollziehbar verdeutlicht. Die ausgewählten Zeugen und Angehörigen der Opfer werden durch eine einfühlsame Kamera so dicht begleitet, dass wir die Auswirkungen des komplizierten Prozessverfahrens und dessen Verlauf auf sie geradezu spüren können.

Bewusst bleibt der Regisseur in seiner Behandlung der Fakten und Stimmungen des Strafverfahrens unparteiisch.

Die kluge Auswahl der Protagonisten, die gelungene Motivwahl, eine herausragende Kameraarbeit, Schnittleistung und Filmmusik machen diesen Film zu einem beeindruckenden Dokumentarfilm, der die Jury außerordentlich überzeugt hat.

Öffentlich – rechtliches Fernsehen – wie wir es uns wünschen.

 

DAG FREYER FÜR: „FRIEDLICHE REVOLUTIONÄRE- WIDERSTAND IN DER DDR“

Dag Freyer gelingt mit seinem Dokumentarfilm ‚Friedliche Revolutionäre’ ein ungewöhnlich intimer Blick in die Welt des DDR-Widerstandes in den 80er Jahren.

Der Zuschauer taucht ein in eine bunte, wilde Protestbewegung: von Punk über Friedens- und Umweltaktivisten, von freier Kunstszene bis zur Frauenbewegung. Dabei konzentriert sich Freyer auf die persönlichen Erlebnisse und  lässt seinen Protagonisten die Zeit, ihre Geschichten des Widerstandes präzise und detailgetreu zu erzählen. Und es ist genau diese Detailliebe, die den überraschend kreativen und humorvollen Kampf gegen den SED Staat miterlebbar macht.

Es geht nicht nur um Zeitzeugenberichte in ihrem historischen Kontext, sondern ganz unaufdringlich gerät Freyers  Dokumentation zu einem Film über die Möglichkeiten des Widerstandes im Allgemeinen und über die Verpflichtung, gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner aufzustehen. Es ist die Geschichte Davids gegen Goliath, die Freyer hier erzählt. Bescheiden und unaufgeregt berichten seine Protagonisten über außerordentlich mutige und unerschrockene Taten. Dag Freyer dokumentiert, wie das Persönliche politisch wird und das Politische tief in das Persönliche eingreift.

Die herausragende Kameraarbeit, die zurückhaltende und intelligente Tonebene, die kluge und präzise Montage des Archivmaterials geben dem Film eine ungewöhnliche Spannung. Dag Freyer ist es gelungen, dieses schon oft berichtete Thema neu und spannend zu erzählen.

 

DAVID UNGUREIT FÜR:  „TATORT: DIE GUTEN UND DIE BÖSEN“

Ein langer Tag, ein Polizeipräsidium im Umbau. Das sind die Umrisse eines Tatorts, in dem der Mörder bereits nach fünf Minuten gesteht. Dass es sich dabei um einen Polizisten handelt, der Rache geübt hat, benutzt David Ungureit in diesem manchmal verstörend anderen Tatort, um eine demokratische Institution im Umbruch zu zeigen.

Die Polizei auf der Suche nach einer moralischen und ethischen Perspektive; das kommt manchmal so trocken daher, wie es sich anhört, und ist gleichzeitig überraschend menschlich, sogar witzig und bleibt auf eine andere Weise, als wir es vom Tatort gewöhnt sind, immer spannend. Ungureits komplexe Charaktere hinterfragen die Grundlage von Recht und Strafe, und der Autor zeigt dabei großen Mut zu einer konstruktiven Ratlosigkeit.

Das macht „Die Guten und die Bösen“ zu einem intelligenten, ungewöhnlichen Film.

 

GERLINDE WOLF FÜR: „LANG LEBE DIE KÖNIGIN“

Mutter-Tochter Beziehungen stehen in ihrer Komplexität der Quantentheorie in nichts nach. Das zeigt Gerlinde Wolf in „Lang lebe die Königin“ eindrücklich. Die eine will trotz tödlicher Krankheit kein Mitgefühl zulassen, die andere denkt, sie müsse ihrer Mutter noch schnell beweisen, dass sie auch schwanger kann. Die Autorin verrät uns alles Wichtige in den ersten zehn Minuten, Krebsdiagnose, gefakte Schwangerschaft. Damit macht sich Wolf die Bühne frei für ein Duell, wie es sich nur Zwei liefern können, die sich so gut kennen wie eine Mutter und ihre Tochter. Liebevoll und mit großer Lust am Erzählen zelebriert Wolf, was sich ihre beiden wunderbaren Figuren in der Folge antun. Und die haben einen Preis verdient, nicht zuletzt, weil Mutter Rose die letzte Rolle war, die die große Hannelore Elsner auf dieser, unserer Bühne spielen durfte.

 

PHILIP KOCH & HAMID BAROUA FÜR: „PLAY“

Gamingsucht. Abtauchen in eine Online-Realität, in der es noch solche unbegreiflichen Charaktereigenschaften wie Ritterlichkeit und Uneigennützigkeit gibt. Das kappt erst die ohnehin labilen Verbindungen der jungen Protagonistin zur öden Wirklichkeit eines deutschen Schülerinnendaseins. Dann nimmt das Game immer mehr Raum ein, zerstört die Familie und ist am Ende dabei, Besitz von der Identität unserer Heldin zu ergreifen.

Den beiden Autoren gelingt es, uns den Sog des Games spüren zu lassen und eindrückliche Bilder dafür zu finden, wie die gekaufte Phantasie des Games sich in das dürftige echte Leben drängt, bis der Arbeitsspeicher durchbrennt. Koch und Baroua spielen dabei alle Level der Tragödie durch und vergessen nicht, darauf hinzuweisen, dass die Schuld nicht unbedingt im Game zu finden ist.

 

 

EDGAR VERHEYEN FÜR: „BETRIFFT – FLEISCH UM JEDEN PREIS. WAS GESCHIEHT MIT DEN SCHWEINEN?“

Die nominierte Reportage von Edgar Verheyen führt den Zuseher sachkundig und stringent durch ein Geflecht aus Positionen und Emotionen. Die Arbeit zeigt sowohl das Elend in den Ställen der Fleischindustrie, als auch die Handlungstreiber in Marketing und Verkauf, in Politik und Behörden. Ohne anklagenden Impetus legt die Arbeit Missstände und mangelnde Kontrolle, schwache Sanktionen und hohe Subventionen frei.

Ein entlarvender wie auch aufregender Diskurs zum Dilemma Wirtschaftlichkeit gegen Tierwohl. Dabei kann auch der Zuseher nicht aus der Verantwortung entlassen werden. Im Supermarkt entscheidet sich der Kunde noch immer gegen das Tierwohl zu Gunsten des Preises. Information und Konfrontation, erstklassige Recherche und eine zwingende Dramaturgie.

Eine hervorragende Leistung!

 

GESINE ENWALDT FÜR: „DER MORDFALL SOPHIA – PROTOKOLL EINER FEHLERHAFTEN FAHNDUNG“

Die Dokumentation „Der Mordfall Sophia“ entwickelt durch ihr sachliches Protokollieren der kaum glaublichen Ereignisse eine große emotionale Wucht. Sie wird verstärkt durch die ästhetisch klaren Bilder und den sensiblen Umgang mit der Musik. Regisseurin Gesine Enwaldt gibt den Protagonisten viel Raum. Sie berichten ihre Erfahrungen mit einem hierzulande kaum vorstellbaren mehrfachen Behördenversagen. Sie erzählen von ihrer intensiven, engagierten und gut organisierten Suche nach der Tochter, der Schwester, der Freundin. Zum anderen erzählt der Film von der Wut und Trauer, aber viel mehr noch – trotz der schrecklichen Tat – von tiefer Freundschaft und Liebe.

Eine beeindruckende Leistung!

 

PATRIZIA SCHLOSSER FÜR: „DIE STORY IM ERSTEN: SPANNERVIDEOS – DAS HEIMLICHE VERBRECHEN

Spannervideos – das Thema klingt nach einem abseitigen Blick in die Schmuddelecke des Internets. Doch Patrizia Schlosser gelingt es, durch ihre präzise, journalistische Recherche aufzuzeigen, dass es sich bei diesem Phänomen um eine perfide Form sexualisierter Gewalt gegen Frauen handelt, die in Deutschland nicht ausreichend verfolgt wird.

Die Reporterin nimmt uns auf eine sehr persönliche und empathische Weise mit auf ihre Undercover-Recherche in verschiedenen Porno-Netzwerken. Wir Zuschauer können miterleben, wie sehr die Recherche Patrizia Schlosser auch persönlich anfasst. Dabei wirken die Gespräche der Reporterin mit ihrem Kollegen hinter der Kamera sehr authentisch und glaubwürdig.

Dieser Film ist nicht nur journalistisch eine Glanzleistung, sondern auch in der Art der Ansprache und Texthaltung im besten Sinne modern und innovativ.

ERIK HAFFNER & CHRISTOPH HEINER FÜR: „TRUE STORY“

„True Story“ erzählt Geschichten, die „normale Leute“ in der Regel eher im Freundeskreis oder unter Kollegen erzählen. Witzige Stories, absurde Begebenheiten, die im wahren Leben passiert sind. Die Moderatoren talken mit den Protagonisten über die jeweilige Situation – und parallel dazu werden diese Geschichten als Sketch komödiantisch nachgestellt und gezeigt. Letzteres ist wirklich neu und macht den Erfolg des Formates aus! Die Einspieler sind extrem gut umgesetzt, die Regie herausragend. Die Macher schaffen es, eine zwar skurrile, aber dennoch alltägliche Geschichte unterhaltsam und witzig darzustellen, ohne den Inhalt zu überspitzen oder zu verfälschen. Dabei gelingt es ihnen, sich genau die Einzelpunkte der Geschichte herauszupicken, die für eine Comedy-Szene am meisten hergeben und hauchen ihnen damit neues Leben ein. Durch die Einspieler hebt sich das Format von anderen Talk- und Reality-Sendungen ab, es ist innovativ und sehenswert.

 

FRANK ELSTNER & JOHANNES OBERMAYER & THOMAS ELSTNER FÜR: „WETTEN, DAS WAR’S…?“

Schon beim ersten Anblick des Titelbildes fühlt man sich an das letzte Abendmahl erinnert: 12 Stühle und eine große weiße Tafel. Ein sehr emphatischer Frank Elstner empfängt hier Gäste und sorgt mit seiner sehr ruhigen Gesprächsführung dafür, dass sie wirklich mit ihm ins Gespräch kommen.

Das Setting ist sehr intim, keine ausufernde Showbühne, kein riesiges Sofa, auf dem die Gäste verloren und nervös auf der Kante sitzen. Durch die großartige Bildgestaltung von Johannes Obermayer und Thomas Elstner wird dafür die richtige Bühne erschaffen. Eine sehr intime Lichtstimmung, obwohl ein großes Set. Mutig geleuchtet und sehr schön quadrierte Bildauschnitte, die sich weit weg von dem bewegen, was sonst im Talkbereich üblich ist. Visuell spannend und ehrfurchtsvolle Gäste, die einem großen Unterhalter zuhören.

Ein schöner Abschied.

 

MAI THI NGUYEN-KIM FÜR: „QUARKS“

Kann Wissenschaft Unterhaltung sein? Dr. Mai Thi Nguyen-Kim bringt uns wissenschaftliche Inhalte mit verblüffender Leichtigkeit nahe. Selbst schwierigste Inhalte werden von ihr so selbstverständlich erklärt, als seien es Kinderspiele. So hängen wir an ihren Lippen und lassen uns tief in die Welt der Wissenschaft ziehen. Kurz, präzise und temperamentvoll vermittelt sie uns Wissen nachvollziehbar. Danach sind wir schlauer, haben viel verstanden und schmunzeln.

Wissenschaft unterhaltsam, großartig!

MARCEL OZAN RIEDEL FÜR: „LOVEPARADE – DIE VERHANDLUNG“

Der Schnitt verfolgt ein stringentes Strukturprinzip, das von Anfang an deutlich wird: Mehr als 80 Drehtage und ein nicht darstellbarer und filmisch beherrschbarer Prozess um eine Katastrophe, die 21 junge Menschen das Leben kostete, für die aber politisch niemand verantwortlich sein wollte.

In den von der Nominierungskommission recherchierten Pressekritiken zu dieser Produktion wird fast ausnahmslos der Regisseur des Films, Dominik Wessely, für die Struktur des umfangreichen Bild- und Tonmaterials gewürdigt. Darauf können wir nur mit einem berühmten Zitat aus dem  „Fragen eines lesenden Arbeiters“-Gedichtes von Bertolt Brecht antworten: „…Der junge Alexander eroberte Indien. Er allein?…“

Zu Dominik Wesselys Team gehörten auch und besonders der Cutter Marcel Ozan Riedel, dessen hervorragende Leistung wir hier würdigen wollen und müssen!

 

EVA SCHNARE FÜR: „UNTERLEUTEN – DAS ZERRISSENE DORF“

Der Dreiteiler „Unterleuten“ ist eine Verfilmung des Gesellschaftsromans von Juli Zeh. Als ein Windpark in der Nähe des Dorfes Unterleuten entstehen soll, spaltet er die Bewohner. Freunde werden zu Feinden und umgekehrt.

„Das Dorf entstand eigentlich so richtig erst im Schnitt“ sagt der Regisseur Matti Geschonneck. Eva Schnare hat es geschafft, die vielen parallelen Handlungsstränge des Films perfekt anzuordnen. Trotz häufigem Wechsel bleibt die Montage immer lange genug an einem Strang, so dass der Zuschauer in das Dorf hineingezogen wird.

Die Figurenführung ist sehr präzise, und durch den ruhigen unaufdringlichen Schnitt ist man jeder Figur im richtigen Moment nah. Eva Schare ist es gelungen, die komplexe Geschichte und die vielen Charaktere zu einem sehr stimmigen Gesamtwerk zu verweben.

Herzlichen Glückwunsch zu dieser herausragenden Leistung.

 

OLE HELLER & RAINER NIGRELLI & HENK DREES FÜR: „ANDERE ELTERN“

Witze zu erzählen gilt als Kunst. Das gleiche gilt für Comedy. Wir kennen alle das peinliche Schweigen, das auf eine in den Sand gesetzte Pointe eines Witzes folgt.

Wer sich dem humoristischen Genre verschrieben hat weiß: es ist ein verdammt schweres Handwerk. Denn nirgendwo sonst ist so viel Präzision und Gefühl für gutes Timing gefragt wie hier.

In der Comedy-Serie „Andere Eltern“ ist es gelungen, das Lachen und Schmunzeln herauszukitzeln. Besonders anspruchsvoll war dabei der Schnitt dieser Serie, da kein Drehbuch mit ausgearbeiteten Dialogen existierte, in dem die Autoren die Pointen vorgaben. Die Szenen dieser Comedy-Serie wurden weitgehend improvisiert und meist nur einmal mit zwei Kameras gedreht. Mit viel Feingefühl und jenseits der politischen Korrektheit werden Eltern-Klischees gezeichnet und Situationen in die völlige Absurdität geführt. Die Pointen kommen leichtfüßig daher. Gern lachen wir über die Dinge, die eng mit unseren Erfahrungen verknüpft sind.

Den Humor haben das Editoren-Team Ole Heller, Rainer Nigrelli und Henk Drees zusammen mit dem Regisseur Lutz Heineking Jr. in diese Serie gezaubert. Dafür gebührt ihnen großes Lob und unsere Anerkennung.

ANNEKE TROOST FÜR: „UNTERLEUTEN – DAS ZERRISSENE DORF“

Das Kostümbild von Anneke Troost für „Unterleuten“ ist eine Mischung aus einem wundervollen Farbkonzept und ganz eigenem Stil, der sich durch alle Folgen zieht und sich perfekt in die Filmstimmung einpasst.

Die Kostüme wirken selbstverständlich, unaufgesetzt und gelebt. Sie unterstützen die Figuren in ihrem dörflichen Milieu ohne sie zu denunzieren. Stofflichkeit und Farben erzählen sowohl eine sommerliche Leichtigkeit als auch die sozialen Komponenten oder aber depressive düstere Stimmungen der jeweiligen Figuren.

Der Zuschauer wird nicht abgelenkt durch das Herausstechen eines besonderen Kostüms. Alle Kostüme passen sich homogen der Stimmung und den Charakteren an.

 

JUSTINE SEYMOURE FÜR: „UNORTHODOX“

Justine Seymoure schafft es mit Ihrem Kostümbild, sowohl die ultraorthodoxe jüdische Gemeinde in Brooklyn als auch das studentische Leben in Berlin zu zeichnen, ohne jemals in Klischees zu verfallen.

Zwischen der eher farblosen chassidische Gemeinde in New York und der bunten Welt Berlins spüren wir die Verwandlung und den inneren Kampf der Protagonistin Esty. Das detailgenaue und liebevolle Kostümbild lässt uns zum einen eintauchen in die verschlossene Gemeinde, zum anderen wird die uns bekannte Welt Berlins erfrischend dargestellt. Sowohl Schauspieler als auch Komparsen überzeugen in jedem Kostüm. Ein Augenschmaus ist dabei die Hochzeitsfeier.

Ein großartiges Werk, das uns auf eine besondere Reise mitnimmt und in eine fremde Welt eintauchen lässt.

 

ANDREAS JANCZYK FÜR: „THINK BIG!“

Nicht nur groß gedacht, auch großartig realisiert zieht sich das Kostümbild von Andreas Janczyk, durch diese Milieugeschichte.

Wir erkennen auf den ersten Blick Stereotypen, die durch ihre Lebenssituation gebeutelt sind. Sie lassen sich jedoch nicht unterkriegen. Laut, ohne Scheu, ohne Rücksicht auf den sogenannten guten Geschmack bricht das Kostümbild die Welt der Underdogs, der nicht Angepassten. Gekleidet in sichtbar schreienden Kombinationen, genial im Verbund mit Maskenbild strahlen die Protagonisten eine Kraft aus, die jede Form der Stigmatisierung weit von sich weist. Witzige Übertreibungen, Stilmixe und Mustervariationen lauern in jedem Outfit, das die Figuren nicht denunziert und so dem Publikum in die Arme treibt.

In „Think Big“ ist eine Welt entstanden, die Charaktere nicht brandmarkt und ganz klar von Kostüm-, Masken- und Szenenbild definiert wird: trashig, cool, sowie farbenfroh, humorvoll und gegen den Strich gebürstet.

Mutig gegen den Mainstream im Fernsehen, gelassen gegen den hoffnungslosen grauen Realismus.

 

 

 

 

SYLVIA GRAVE & GERDA ZIEGLER FÜR: „9 TAGE WACH“

Das Konzept dieses Maskenbilds schafft es, dem Zuschauer das Zersetzende, Destruktive dauerhaften Drogenkonsums im Gesamtdesign dieses Films überaus eindrücklich zu vermitteln. Auch technisch hat diese Arbeit die Jury absolut überzeugt! Die Tattoos und Narben fügen sich so stimmig ins Bild der Figuren, dass man sich die Schauspieler*Innen kaum ohne sie vorstellen kann.

Sylvia Grave und Gerda Ziegler haben einen beeindruckenden Anteil zu einem bedrückenden Werk geleistet. Bravo!

 

DANIELA SKALA & MARTIN GEISLER FÜR: „FREUD“

Das Maskenbild fügt sich perfekt ins Design dieser Serie ein. Historisch überzeugend und trotzdem modern umgesetzt, ist dieses Maskenbild ein absolut preiswürdiges Werk! Die Jury kann den kreativen Prozess als sehr spannend nachvollziehen und sieht das Zusammenspiel von analoger und digitaler Arbeit als sehr gelungen an. Absolut sehenswert! Gratulation, Daniela Skala, zu dieser großartigen Leistung!

 

JENS BARTRAM & BARBARA ZSCHETZSCHE & KATJA SCHULZE, FÜR: „UNORTHODOX“

Zurückhaltend aber zielgerichtet trägt das Maskenbild in erheblichem Maß zum nachhaltigen Eindruck dieses Werks bei. Der äußerst sensible Einsatz der Mittel trägt den kulturellen Gegebenheiten der Story Rechnung.

Die Welt der jüdischen Orthodoxie ist mit den sehr klaren Vorgaben eine große Herausforderung für das Maskenbild. Pajes bei den Männern, Perücken bei den Frauen – das wirkt glaubhaft und ist maskentechnisch brillant gefertigt. Die Figuren durchleben emotional enorm viel, das Maskenbild unterstützt diskret – und meisterhaft!

Jens Bartram, Katja Schulze, Barbara Zschetzsche und ihr Team haben Großartiges geleistet!

DOMINIK GIESRIEGL FÜR: „EIN DORF WEHRT SICH“

Dominik Giesriegls sensibel orchestrierter Score zu „Ein Dorf wehrt sich“ legt die Tiefenschichten des Films frei. Er verzichtet dabei auf Klischees und findet in meist streicherlastigen, fein-transparenten Kompositionen seinen eigenen, oft überraschend ruhigen und einfühlsamen Ton. So kann die Musik der Handlung eine weitere Ebene hinzufügen und eine wahre Bereicherung im Gesamtbild darstellen.

Eine hervorragende Leistung!

 

BEN FROST FÜR: „DARK“ (3. STAFFEL)

Ben Frost begleitet nicht nur subtil die Dramaturgie dieser Geschichte, seine Musik scheint selbst zur kraftvollen Protagonistin zu werden, die in dieser Serie mitspielt.

Das Konzept einer alternativen Welt spiegelt sich auf eindrucksvolle Weise in Frosts Musik. Der Zuschauer kann sich der Präsenz dieser minimalistisch, experimentell anmutenden Musik kaum entziehen. Sie hat ihre eigene Kraft in ihren elektronischen oder elektronisch verfälschten Klängen, in denen die Grenzen zwischen Musik und Sounddesign verschwimmen und ergänzt damit die gewaltige Bildsprache mit einer ebenso gewaltigen musikalischen Sprache.

Eine beeindruckende Leistung!

 

MARTINA EISENREICH FÜR: „SPREEWALDKRIMI – ZEIT DER WÖLFE“

In ihrer Musik zum „Spreewaldkrimi – Zeit der Wölfe“ lässt Martina Eisenreich ihre ganz eigene musikalische Handschrift erkennen.

Die beachtenswerte Entwicklung ihrer Gesamtkomposition entlang des Erzählstrangs, ist dabei von einem herausragenden Gespür für ungewöhnliche Instrumentierungen und harmonische Auflösungen getragen. Die Verbindung der erzählerischen Elemente unterstreicht sie mittels einer immer stärker verwobenen thematischen Komposition, die anfangs sehr zurückhaltend den Subtext bildet, um sich dann gemeinsam mit der Dramaturgie und den Figuren zu einem komplexen Werk gängiger und eigener Elemente zu verbinden, die ein einzigartiges, stimmungsvolles Hör-Erlebnis erzeugen.

Eine hervorragende Leistung!

 

ALEXANDER VAN DÜLMEN & STEPHAN WAGNER FÜR: „DIE GETRIEBENEN“

Der Film „Die Getriebenen“ wird als herausragende Produzentenleistung gewürdigt.

Auf Grundlage des gleichnamigen Buches von Robin Alexander werden die mediale Wahrnehmung und das Geschehen hinter den Kulissen der Flüchtlingskrise 2015 in sehr verdichteter Kombination von originalem TV-Material und inszenierten Spielszenen beleuchtet und interpretiert. Die besondere Leistung der Produzenten besteht nicht nur in der beeindruckenden Besetzung, die unter der Regie von Stephan Wagner zu großer Spielfreude findet, sondern auch in der gefühlten Authentizität durch die Dreharbeiten an Originalschauplätzen – bis hin zum Kanzleramt. Spiel, Buch und Regie finden so zu einer spannenden und temporeichen Mischung, die man sich für zeitgeschichtliche Spielfilme öfter wünschen würde.

 

CHRISTIANE RUFF & FREDERICK HUNSCHEDE FÜR: „THINK BIG!“

Die Serie ist eine Ausnahmeproduktion –  nicht nur im Bereich Sitcom.

Im Mittelpunkt der Story steht die 24jährige Nicole aus Köln-Chorweiler, die mit einem gefälschten Abitur versucht, sich an der Uni in BWL durchzuschlagen. Das Diplom soll helfen, mit ihrer Freundin Ebru den Traum eines Nagelstudio-Imperiums zu verwirklichen. Nicht nur Chorweiler, ihre ganze Familie und alles drum herum ist ein sozialer Brennpunkt. Der Culture Clash mit dem Uni-Leben ist temporeich, witzig und gleichzeitig hochemotional angelegt.

Starke weibliche Charaktere, die selbstironisch mit den Klischees spielen, nehmen Diversität und alle modernistischen Spielarten von Inklusion und Integration liebevoll auf die Schippe, ohne die Sinnhaftigkeit dieser Anliegen zu entwerten. Die Produzentin Christiane Ruff und der Showrunner Frederick Hunschede haben damit für Sat1 eine Serie abgeliefert, die an jeder Stelle, von den Büchern über Cast und Regie, den Einfluss der Macher erkennen lässt. Das ist so gelungen, dass man sich eine zweite Staffel wünscht.

 

HAMID BAROUA & CHRISTOPH SZONN & PHILIPP SCHALL FÜR: „PLAY”

„Play“ ist ein Psychodrama um eine labile junge Frau, die unersättlich in virtuelle Welten abdriftet. „Ich wollte einfach nur abtauchen, in etwas Schönes, und darin verschwinden…“ sagt Jennifer, gespielt von Emma Bading. Der Film zeigt in drastischen Szenen, wie Jennifer sich zunehmend in der digitalen Welt verliert – trotz psychischer und körperlicher Belastungen. Dabei erhebt er sich nie über seine Protagonistin und vermeidet jegliche Didaktik.

Das Wagnis einzugehen diesen Stoff mit allermodernster technischer Umsetzung so eindringlich für das Publikum aufzubereiten, dass eine einzigartige Verbindung zwischen Realität und der virtuellen Fantasiewelt entsteht, ist eine großartige Leistung der Produzenten Hamid Baroua, Christoph Szonn und Philipp Schall. Erst dadurch erleben wir gemeinsam mit der Protagonistin den faszinierenden Sog der Gamingwelt in absoluter Authentizität.

 

 

CORNELIUS CONRAD & CLAUDIA SIMIONESCU & BIRGIT TITZE FÜR: “PLAY”

„Play“ schafft es, das Thema Videospielsucht ohne pädagogischen Zeigefinger als von der ersten bis zur letzten Minute mitreißendes psychologisches Drama zu erzählen. Protagonistin Jennifer kommt mit dem realen Leben nicht zurecht, deshalb flüchtet sie sich in die virtuelle Realität des Videospiels „Avalonia“ und verliert sich mehr und mehr darin, während die Eltern machtlos zusehen.

Den Nominierten gebührt große Anerkennung dafür, solch ein filmisch schwieriges Thema  erfolgreich umgesetzt zu haben – und das in einer im deutschen Fernsehen wohl noch nie gesehenen Art und Weise. Denn nicht nur Jennifer tritt in diese virtuelle Welt ein, wenn sie die VR-Brille aufsetzt, sondern dank der vollanimierten Animationssequenzen auch der Zuschauer.

Darüber hinaus überzeugt das grandios besetzte und auf den Punkt fotografierte und inszenierte Werk auch in filmischen Belangen auf ganzer Linie.

 

KERSTIN FREELS & MARTINA ZÖLLNER & CHRISTIAN GRANDERATH & ANDRÉ ZOCH FÜR: „DIE GETRIEBENEN“

„Die Getriebenen“ ist ein Spielfilm, der die komplexen politischen Entwicklungen des Sommers 2015 zeigt, die zu der historischen Entscheidung von Angela Merkel führten, die deutschen Grenzen für eine Millionen Flüchtlinge zu öffnen. Die vielschichtigen Krisensituationen des Jahres und der Druck, der auf den handelnden Politikern lastet, finden ihre formale Entsprechung im Tempo der Montage der inszenierten Gesprächsszenen und der Nachrichtenbilder. Die so erzeugte Spannung übertrifft die vieler Actionfilme.

Redakteure und Producer werden ausgezeichnet für die gesellschaftliche Relevanz des Themas, für die inhaltliche und formale Klarheit der Konzeption, für Sachverstand und Recherche und für den Mut zur Darstellung einer Vielzahl lebender Personen. Besonders positiv hervorzuheben ist auch, dass am Ende das Urteil über die Politiker, ihre Motive und Entscheidungen, dem Zuschauer überlassen bleibt.

So trägt „Die Getriebenen“ zu einer demokratischen, lebendigen Erinnerungs-und Diskussionskultur bei.

 

CLAUDIA GERLACH-BENZ & ANEMONE MÜLLER & SIMONE HÖLLER FÜR: „WEIL DU MIR GEHÖRST“

Ein Lehrbeispiel mit Aufklärungscharakter in fiktionaler Form kann leicht trocken geraten oder seinen exemplarischen Charakter verlieren. In „Weil du mir gehörst“ ist das Kunststück gelungen, den Zuschauer zu informieren und ihn emotional zu packen .

Eine Frau entfremdet nach der Scheidung ihr Kind vom Vater, um sich an diesem zu rächen. Bei ihren perfiden Lügen und Intrigen wird sie unterstützt von Anwälten und Sachverständigen, die an Fällen wie diesem verdienen. Schäden an der Seele eines Kindes werden in Kauf genommen.

Hinter dem Drehbuch steckt offensichtlich eine gründliche Recherche. Der konstruierte Fall ist mit großer Klarheit und Konsequenz entwickelt und umgesetzt. Als Zuschauer folgt man der Entwicklung dieser griechischen Tragödie im häuslichen Milieu gebannt und erschüttert. Konsequent ist auch der offene Schluss, der zu weiterer Diskussion einlädt.

PHILIP KOCH FÜR: „PLAY“

Der Film verzahnt die virtuelle Realität von Computerspielen und die reale Welt einer Schülerin, die in der Traumwelt der Online- und Computerspiele die Bestätigung und den Halt sucht, den sie in der realen Welt nicht findet. Bildgestaltung, ausgefeiltes Sounddesign, gelungener Schnitt und eine stimmige Besetzung lassen den Zuschauer auf beiden Ebenen -der realen und der virtuellen – so intensiv in die Suchterfahrung seiner Protagonistin eintauchen, dass die Faszination, der sie im Cyberspace erliegt, auch für das Publikum unmittelbar spürbar wird. Die Schauspieler sind wunderbar geführt, besonders bestechend ist die Leistung von Emma Barding in der Hauptrolle. Aber auch die Not und Ratlosigkeit der Eltern gehen unmittelbar unter die Haut.

„Play“ ist ein außergewöhnlich dichter, innovativer und sehr aktueller Fernsehfilm mit großer Sogwirkung, der die Auswahlkommission begeistert hat.

 

SIMON OSTERMANN & SOPHIE LINNENBAUM FÜR: „DEUTSCHER“

Wie lassen sich Bilder für die Spaltung einer Gesellschaft finden, ohne diese Spaltung selbst weiter zu vertiefen? Die beiden Regisseure Sophie Linnenbaum und Simon Ostermann haben in ihrer Miniserie DEUTSCHER auf engstem Raum eine eigene Welt kreiert, die auf ironische, aber niemals denunziatorische Weise Gemeinsamkeiten betont, ohne die Unterschiede zu verleugnen. Zudem ist es ihrer außerordentlich präzisen Schauspielerführung zu verdanken, dass wir bei diesem sensiblen Thema lebendige Menschen sehen und erleben können – und keine Karikaturen oder gar verfilmte Haltungen. Und all das wird mit einem hervorragenden Gefühl für Tempo und Witz inszeniert: Wahrhaft preiswürdig!

 

FLORIAN SCHWARZ FÜR: „POLIZEIRUF 110 – DER ORT, VON DEM DIE WOLKEN KOMMEN“

Florian Schwarz findet für die Geschichte eine wunderbar sinnlich assoziative filmische Bildersprache und führt seine Schauspieler sensibel durch das Gefühlslabyrinth der verschiedenen Bewusstseinsebenen. Er lenkt seine Schauspieler durch die Geheimnisse und Abgründe des Unterbewussten und lässt dies den Zuschauer nachvollziehen und spüren. Sein Film ist außergewöhnlich intensiv, kraftvoll, direkt und nicht zuletzt fantasievoll.

Regisseur Florian Schwarz ist mit „Polizeiruf 110 – Der Ort, von dem die Wolken kommen“ eine Glanzleistung gelungen.

 

ALEXANDER SCHEER FÜR: „SLØBORN“

 Alexander Scheer verkörpert den strauchelnden Erfolgsschriftsteller Nikolai Wagner in der Serie „Sløborn“, in der ein tödliches Virus eine Nordseeinsel erreicht, mit kompromissloser und beeindruckender Intensität und Vehemenz. Die Figur des in Kokainsucht und Geldnot verlorenen Schriftstellers, dessen Flucht auf die Insel vor Verlag und Agentin, aber auch die Hoffnung auf die Wiederkehr seiner Schreibfähigkeit und den Ausweg aus dem drohenden Untergang bedeutet.

Über acht Folgen der Serie hinweg entwickelt Alexander Scheer einen hochinteressanten vielschichtigen Charakter, indem er dessen innere Konflikte subtil offenlegt und ihm Schwächen und Entgleisungen ebenso zugesteht wie spätere Erkenntnisprozesse. Alexander Scheer zeichnet uns das spannende Psychogramm eines Menschen, der erst im Angesicht des vom gefährlichen Virus ausgelösten, fortschreitenden Katastrophenszenarios und der Staatsmacht, die die Isolierung der Inselbewohner mit Gewalt durchsetzt, vom verantwortungslosen, selbst bezogenen Dandy zum entscheidungsfähigen, eigenverantwortlich für andere handelnden Mann erwächst. Und Alexander Scheer spielt diesen Nikolai Wagner preiswürdig: denn er verkörpert ihn außergewöhnlich risiko- und facettenreich, laut wie leise, komisch und berührend und in jedem Moment mit größter Hingabe an seine Figur, mit spielerischer Leichtigkeit und innerer Präsenz.

 

JANNIS NIEWÖHNER FÜR: „DER ÜBERLÄUFER“

Jannis Niewöhner trägt den Zweiteiler „Der Überläufer“ über knapp drei Stunden mit großer ruhiger Präsenz. Er lässt uns teilhaben an der inneren Zerrissenheit von Walter Proska, seinem Bemühen, sich den Überforderungen des Krieges anzupassen und Orientierung zu finden, an seiner Liebe zur polnischen Partisanin und der Hilflosigkeit, dem eigenen, inneren Kompass folgen zu können. Bis er schließlich auf Seiten der russischen Besatzer den Mut und die Klarheit zu einer ethischen Positionierung findet – und wiederum flieht. Diese Entwicklung spielt Jannis Niewöhner subtil, und nuancenreich. Dabei entsteht ein vielschichtiges Porträt eines fremdbestimmten Menschen hin zur Selbstbestimmung.

Preiswürdig!

 

FELIX KLARE FÜR: „UNSCHULDIG“

Felix Klare spielt in „Unschuldig“ einen zu Unrecht verurteilten Mörder. Während des ganzen Films kann der Zuschauer alle Facetten des Gefühlslebens dieses Mannes eindringlich miterleben. Klare spielt in jeder Situation herausragend. Viele Szenen lassen uns staunen, darunter etwa die, als er seinem Sohn, der in der siebenjährigen Trennung von seinem Vater zu einem jungen Mann gereift ist, das erste Mal gegenübertritt. Klare packt so viele Emotionen gleichzeitig in diese Szene, Glück den Sohn zu sehen, Liebe, die er empfindet, Trauer, über die verlorene Zeit, Wut über die Ungerechtigkeit, Scham, was sein Sohn über ihn denkt, Verzweiflung überhaupt in dieser Situation zu sein.

Die feine Abstimmung und doch starke Empfindung und Tiefe, mit der Klare uns über neunzig Minuten in sein Herz blicken lässt, ist etwas Besonderes im deutschen Fernsehen. Deshalb ist Felix Klare für diese herausragende Leistung als bester männlicher Hauptdarsteller nominiert.

RAINER BOCK FÜR: „DER ÜBERLÄUFER“

Rainer Bock fasziniert in „Der Überläufer“ als lauernder, zynischer Charakter. In der Antagonistenrolle „Unteroffizier Wilhelm Stehauf“ kommandiert er im letzten Kriegssommer 1944 auf nahezu verlorenem Posten eine Handvoll Soldaten eines Wachkommandos in den Sümpfen des südlichen Weißrusslands mit gewissenloser und heimtückischer Härte. Rainer Bock konterkariert den sadistischen Charakter des Befehlshabers mit physischer Lässigkeit und versteht es mit unwillkürlicher Gestik, Machtdemonstrationen zu platzieren und Unterwerfungsverhalten zu verlangen. In seinem feindseligen Blick liegt der stumme Schmerz des Verachteten und der Vorwurf, um Glanz und Glorie betrogen worden zu sein.

Sein Unteroffizier Stehauf oszilliert von einer grausamen Idee zur nächsten, bewegt sich auf schmalem Grad zwischen Lebensüberdrüssigkeit eines vom Krieg desillusionierten Soldaten und der schmerzhaften Willkür eines verbissenen Kämpfers.

Für diese eigensinnige und pointierte schauspielerische Leistung nominieren wir Rainer Bock für die Auszeichnung der DAfF in der Kategorie „Bester Schauspieler in einer Nebenrolle“.

 

MICHAEL WITTENBORN FÜR: „MERZ GEGEN MERZ“

In der ZDF-Comedyserie „Merz gegen Merz“ spielt Michael Wittenborn den Firmenchef eines mittelständischen Familienunternehmens, der an Demenz erkrankt. In der Figur des Ludwig Reichert, der im stetigen Ringen mit dieser Diagnose den sukzessiven Kontrollverlust über sein berufliches und privates Leben bekämpft, lässt uns Michael Wittenborn teilhaben an einem aberwitzigen Prozess der Selbstentfremdung. Die Gratwanderung, die diese Thematik in einer Komödie erfordert, meistert Michael Wittenborn überragend. Seine Darstellung ist so glaubhaft, berührend und so fein austariert zwischen Komödie und Tragödie, dass dem Zuschauer oft das Lachen im Halse stecken bleibt. Auch in seinen komischsten Momenten, von denen es zahlreiche gibt, geht einem dieser Charakter sehr nah und trifft einen oft mitten ins Herz.

Michael Wittenborn verkörpert diese tragikomische Figur so hinreißend, dass wir ihn für die Auszeichnung „Bester Schauspieler in einer Nebenrolle“ nominieren.

 

GEORG FRIEDRICH FÜR: „FREUD“

In seiner Rolle des Polizeiinspektors Alfred Kiss nimmt Georg Friedrich uns mit auf eine Reise in alle Facetten einer traumatisierten Persönlichkeit. Wir lernen einen eher introvertierten, korrekten und kollegialen Polizeibeamten kennen, dessen Eifer anfänglich eher amüsiert als befremdet. Mühelos springt Friedrich von kollegialer Herzlichkeit zu Getriebenheit, fürsorglicher Ruhe und sich zur Besessenheit steigerndem Eifer.

In einer Rückblende wird erzählt, wie Kiss in einer Kriegssituation gegen seinen Willen gezwungen wird, hilflose Kriegsgefangene zu erschießen. Friedrich macht hier nicht eine Geste zu viel. In der Spannung seines fast unbeweglichen Gesicht kann der Zuschauer selbst erleben, wie Alfred Kiss die Zerstörung seiner Integrität und Identität durchlebt. Er lässt uns hinter Kiss‘ Fassade blicken. Sein Gesicht, das nicht zur Ruhe kommt, bewegungslos und dennoch gedanklich auf Hochtouren, entlässt den Zuschauer keinen Augenblick aus der Spannung. Wenn sich dieses Gesicht allerdings in kleinen Momenten familiärer Geborgenheit und Hoffnung entspannt, dann geht auch für den Zuschauer die Sonne auf.

Für die Darstellung dieses Alfred Kiss nominieren wir Georg Friedrich für die Auszeichnung der DAfF „Bester Schauspieler in einer Nebenrolle“

KATRIN BAUERFEIND FÜR: „FRAU JORDAN STELLT GLEICH“

Diese Entscheidung hat der Nominierungskomission einhellig Freude bereitet. Katrin Bauernfeinds Frau Jordan ist immer auf den Punkt, hat ein unglaubliches Timimg (auch dank des hervorragenden Ensembles) und versprüht gleichzeitig Witz, Einfühlungsvermögen und Hybris. Selbst bei der Suche nach dem eigenen Glück. Das alles schafft Katrin Bauernfeind, ohne jemals Gefahr zu laufen, die Stärke dieser Frauenrolle aus einer vermeintlichen Männlichkeit zu ziehen, sondern ist stets Frau – eine starke, gewitzte, schlagfertige und bewundernswerte Frau.

 

 MARLENE MORREIS FÜR: „LANG LEBE DIE KÖNIGIN“

Vieles ist über diesen Film berichtet worden, da Hannelore Elsner während der Dreharbeiten verstarb und ihr Part in Teilen von verschiedenen Kolleginnen übernommen wurde. Was jedoch entschieden hervorgehoben werden muss, ist die überragende schauspielerische Leistung von Marlene Morreis. Mit ihrer einzigartigen Natürlichkeit und Präsenz hält sie diesen Film zusammen, hat ein tolles Gespür fürs Timing und eine gehörige Portion Selbstironie. Gleichzeitig nimmt sie sich und ihre Nöte so ernst, dass man sich in keiner Sekunde von ihr abwendet oder verschaukelt fühlt. Chapeau für diese hervorragende Leistung.

 

FRANZISKA HARTMANN FÜR: „STERNE ÜBER UNS“

Mit welcher Aufopferung und Liebe Franziska Hartmann die enge, fast komplizenartige Beziehung mit ihrem Sohn zeichnet und darum kämpft, ihm etwas Normalität zu bieten, ist beachtlich. Immerhin müssen Mutter und Sohn in einem Zelt am Stadtrand hausen, da eine Wohnung nicht zu finden war.

Es ist eine Freude ihrem intensiven Spiel zuzusehen, wie sie von jedem Gedanke überrascht wird und jede Emotion durch den ganzen Körper fließt. Hier ist nichts aufgesetzt. Nichts vorhersehbar. Sie lässt den Beobachter in diese besondere Mutter-Kind-Beziehung eintauchen, überlässt stellenweise ihrem Sohn (Claudio Magno als Ben) die Führung, ist zerbrechlich, und man weiß nicht, wer hier gerade die Rolle des Erwachsen tragen muss. Was der Film nachklingen lässt, ist das warme Gefühl eines Bandes, das eine liebende Mutter mit ihrem Kind verbindet.

VICTORIA MAYER  FÜR: „TAGE DES LETZTEN SCHNEES“

Durch ihre Arbeit eröffnet Victoria Mayer ihrer Figur und deren Entwicklung mit einer ihr ganz eigenen Leichtigkeit die Chance, sich unter dem Blick des Zuschauers kontinuierlich und besonders zu entfalten und so zu einem lebendigen Ganzen heranzureifen. Die konsequente Hinwendung zur Ergründung des jeweilig Momentanen in der Szene wird durch ihre Offenheit transparent und hat etwas völlig Unverstelltes, Unkommentiertes, Pures. Victoria Mayer zeigt ihre Figur innerhalb ihrer Beziehungen als Teil eines großen Ganzen und gerade dadurch wird sie einzigartig.

 

NINA GUMMICH  FÜR: „BILLY KUCKUCK – EINE GUTE MUTTER“

Sie berührt. Nina Gummich zieht uns in der Rolle der Louisa tief hinein in das Innere dieser jungen Mutter. Sie ist authentisch. Reduziert. Gibt ihrer Figur mit scheinbarer Leichtigkeit eine Haltung, die sowohl naiv und kindlich ist, als auch unverstellt emotional. Ohne je sentimental zu werden. Niemals gerät sie in Gefahr, ihre Figur zu verraten. Sie ist in jedem Moment wahrhaftig. Ihr Spiel rührt den Zuschauer im Herzen. Dabei geht es um nichts weniger als die Liebe. Es ist eine Nebenrolle, die Nina Gummich zu spielen hat. Sie macht sie zur Hauptrolle. Bemerkenswert. Beeindruckend. Diese Louisa wird der Zuschauer so schnell nicht vergessen.

 

SARINA RADOMSKI  FÜR: „UNTERLEUTEN – DAS ZERRISSENE DORF“

In dem vom Matti Geschonneck sehr gut geführten Ensemble kann man sich in jede der Figuren verlieben. Wie Sarina Radomski ihre Betty Kessler vielschichtig und authentisch mit feinem Pinsel zeichnet, steht für das ganze Ensemble. Sie ist das klare und tiefe Wasser neben dem vergifteten Dorftümpel. Sie schenkt sich vollständig Ihrer Figur und lässt die Schauspielerin hinter der Figur vergessen. Dies gelingt ausnahmslos allen Schauspielern und Schauspielerinnen in dem Dreiteiler „Unterleuten“, ganz besonders jedoch Sarina Radomski. „Unterleuten“ ist ein Kleinod im vergangenen Fernsehjahr.

STEFFEN JUNG & NIKLAS KINZEL & DENNIS MOJEN FÜR: „ISI & OSSI“

Das ist Fernsehen! Inszeniert durch Oliver Kienle beweist diese Geschichte von Arm und Reich, dass es nicht darauf ankommt, woher man kommt. Es spielt einfach keine Rolle.

In Zusammenarbeit mit dem Regisseur und den Darstellern zeigt Stuntkoordinator Steffen Jung in diesem Film, wie man dezent mit gezielten Stuntszenen ein rundum gelungenes Werk schafft. Die Entscheidung, am Ende den Gegner mit dem Stuntman Niklas Kinzel zu besetzen, war für den Fight das Beste, was man machen konnte. Gute Kameraführung, schöne Schnitte, gezielte Schläge. Das nennen wir Stuntarbeit. Bravo.

 

ANTJE „ANGIE“ RAU FÜR: „RAMPENSAU“

“Rampensau” – was für ein Titel! Sofort fällt einem die Bühne ein und Kollegen, die immer die erste Geige spielen wollen. Und dann tritt diese “Shiri” auf, gespielt von Jasna Fritzi Bauer, mit einer Urgewalt, die einen in Rage versetzt. Man möchte sie festhalten, schütteln und ihr zurufen “Halt ein! Gemach, es ist genug!”. Doch keine Chance! Mit der Wucht einer Naturgewalt drängt die Schauspielerin voran. Angie Rau hat als Stunt-Coordinatorinmit guten Ideen Stunts entwickelt und umgesetzt. Sie hat dabei die Geschichte unterstützt und die Körperlichkeit der Charaktere charmant herausgehoben. Gern hätten wir noch mehr davon gesehen.

 

CHRISTOPH DOMANSKI FÜR: „SLØBORN“

Katastrophendrama nennt das ZDF die Mini-Serie „Sløborn“, deren Handlung sich umgekehrt entfaltet. Anfangs mutet Sløborn wie eine Coming-of-Age-Geschichte an. Christian Alvart nimmt sich in den ersten Folgen Zeit, seine zum Teil jungen Figuren und deren Konflikte zu zeichnen und eine kleine Inselwelt zu schaffen. Eine Welt, in der zwar nicht alles heile ist, wo aber die Hauptheldin maximal in eine gefährliche Verkehrssituation gerät, weil sie gedankenschwanger mit ihrem Skateboard über eine Straßenkreuzung fährt. Haarscharf fahren zwei Autos und die Protagonistin aneinander vorbei. Ein Stunt, der Gänsehaut und ein starkes Bild erzeugt.

Dann aber bricht das Virus in die Handlung ein, fungiert als Lupe, besonders für übles Tun, als Verstärker vorhandener Konflikte. Die Lage spitzt sich zu, Konflikte brechen auf. Entsprechend vielseitig das Spektrum der Leistung von Stunt-Coordinator Christoph Domanski. Es gibt eher leise Stunts, wie die oben beschriebenen Kreuzungsszene. Es gibt aber auch Spannung steigernde Schusswechsel, Stürze, Selbstmorde, entsprechend der Location einen krachenden Schiffs-Zusammenstoß bis zum Action-Paukenschlag mit schwerem Gerät und Army-Action.

Es wird von Christoph Domanski aufgeboten, was die Geschichte an Fahrt und Dramatik braucht, sagt die Nominierungskommission Stunt. Das ist eine Kunst.

SILKE FISCHER FÜR: „UNORTHODOX“

Wenn man nicht wüsste, dass alle Innenräume, die in dem Stadtteil Williamsburg in Brooklyn spielen, gebaut und künstlich geschaffen wurden, man würde es nicht bemerken. Fast in Perfektion sind hier zwei Welten optisch zusammengeführt, verschmolzen worden. Die in Brooklyn gedrehten Außenaufnahmen und die geschaffene Kulisse der Räume. Alles fügt sich natürlich, visuell zusammen.

Silke Fischer stellt die Welt der jüdisch-orthodoxen Bewohner Williamsburgs beeindruckend sicher dar. Wir sprechen hier von einer fabelhaften Detailverliebtheit, die wichtig ist, denn in dieser tatsächlich unterdekorierten Welt kommt es auf jedes Requisit, jedes Detail an. Auch der Schnitt, hin in die Berliner Welt, gelingt gut. Berlin wird schlicht, kühl, modern, fast schon karg inszeniert. Vielleicht ein Stilmittel, um dramaturgisch die verlassene Heimat in Williamsburg wirken zu lassen. Zwei sich entgegenwirkende optische Welten. Eine sehr gute konzeptionelle Arbeit.

 

TILMAN LASCH FÜR: „PREIS DER FREIHEIT“

Mit einer beeindruckenden Leichtigkeit und Unaufdringlichkeit in der Gestaltung der DDR-Welt sticht das Szenenbild von „Preis der Freiheit“ aus dem Gros der Filme, die die DDR zum Thema haben, heraus. Man könnte sogar sagen, dass diese von Tilman Lasch geschaffene Welt dermaßen historisch richtig und atmosphärisch dicht aussieht, als ob die DDR-Dekoration als solche zu einer eigenen Kunstform erhoben wurde.

Diese dunkle, graue, farb-entsättigte Welt, wirkt fast schon wieder ästhetisch. Und dabei eben nicht gewollt hergestellt. Kein Raum, kein Dekor, kein Außenmotiv spielt sich in den Vordergrund oder will zwanghaft wirken. Hier wird ein starkes Szenenbild-Konzept sichtbar.

Eine wunderbare Filmausstattung.

 

VERENA WAGNER FÜR: „FREUD“

Voller Lust, Mut und einem schier unbändigen Willen das perfekte Bild in jeder Szene entstehen zu lassen, sind Kamera , Licht und Szenenbild bei „Freud“ vorangeschritten. Diese drei Departments greifen derart stimmig ineinander, dass man meint, in den Räumen selbst zu stehen, jede einzelne Diele knarzen zu hören, den Muff der dunklen Vertäfelungen riechen zu können.

Verena Wagner lässt uns mit der Auswahl der Motive, der Wahl der Dekore, der Platzierung der wohlausgesuchten Lichteffekte überhaupt keine Wahl, als uns komplett in dieser geschaffenen Welt zu verlieren. In unseren Augen ist diese Arbeit ohne Zweifel auszeichnungswürdig. Eine sehr gute , komplette, inspirierende Arbeit. Ein tolles, dichtes, historisches Szenenbild.

ECKHARD KUCHENBECKER & FRIEDER WOHLFARTH & LUIGI RENSINGHOFF FÜR: „WERKSTATTHELDEN MIT HERZ“

Die nominierten Eckhard Kuchenbecker, O-Ton, Frieder Wohlfarth, Sounddesign, und Luigi Rensinghoff, Mischung, haben mit dem Film „Werkstatthelden mit Herz“ gezeigt, dass die Tongestaltung nicht erst im Studio nach dem Bildschnitt einsetzen muss. Die organischen Übergänge von Beatboxing in die Filmmusik, die intensiven Geräusche in der Werkstatt und beim Training geben dem Film eine Authentizität, die ihres gleichen sucht.

 

ADRIAN BAUMEISTER & DANIEL IRIBARREN & PAUL RISCHER & SEBASTIAN MORSCH & LINUS NICKL & PATRICK VEIGEL FÜR: „UNORTHODOX“

Für die Produktion „Unorthodox“ sind in der Kategorie Tongestaltung Patrick Veigel für O-Ton, Daniel Iribarren, Paul Rischer und Sebastian Morsch für Sounddesign und Adrian Baumeister und Linus Nickl für die Mischung nominiert.

Der Übergang der Protagonistin aus der einen in eine andere Welt wird bei „Unorthodox“ auf sehr gekonnte Weise vor allem auch über die Tongestaltung realisiert. Hintergrundgeräusche, in denen so viel passiert, dass sie eigene Geschichten erzählen könnten, vielschichtige Atmosphären, so spezifisch, dass man unterbewusst immer weiß, wo man sich befindet, und Musik im O-Ton in einer Qualität, dass sie nahtlos als Hintergrundmusik weitergeführt werden kann. Auch die Vielsprachigkeit der handelnden Personen wird organisch miterzählt, was für eine selten erreichte Authentizität dieser Serie sorgt.

 

ED CANTÚ & PETER HILCANSKY & DOMINIK LEUBE & KATH POLLARD & PAVEL REJHOLEC & DAVID TITERA & MANUEL VOGT FÜR: „DAS BOOT“ (STAFFEL 2)

Nominiert für ihre Arbeit bei der 2. Staffel der Serie „Das Boot“ sind Ed Cantú, Dominik Leube und Manuel Vogt für den O-Ton, David Titera als Supervising Dialog Director, Peter Hilcansky für das Sounddesign und Kath Pollard und Pavel Rejholec als Sound-Supervisor & Re-Recording Mixer für die Mischung.

Trotz widrigster Umstände, Wasser, Maschinenlärm und räumlicher Enge gelang es beim Boot, einen hervorragenden O-Ton zu produzieren. Sounddesign und Mischung zeichnen sich durch eine Fülle und Vielschichtigkeit aus, die nicht nur zur Illusion, sich im Innern eines U-Bootes zu befinden, beiträgt, sondern diese überhaupt erst erzeugt.

 

 

DANIEL VON BRAUN FÜR: „SPIDES“

Dem VFX-Team unter Leitung von Daniel von Braun gelingt es überaus überzeugend, die Invasion der Aliens in Berlin visuell beeindruckend in Szene zu setzen.

Das ist keine leichte Aufgabe, doch genau diese Herausforderung wurde mit großer Bravour gemeistert. Ganze Charaktere und Welten wurden digital am Computer erschaffen, um die atmosphärisch dichte Serie zu perfektionieren.

Wahrlich preiswürdig! Herzlichen Glückwunsch!

 

NICOLAS LEU & DOMINIK TRIMBORN & BASTIAN HOPFGARTEN & SEBASTIAN LAUER & KORBINIAN HOPFNER FÜR: „DARK“ (STAFFEL 3)

Dominik Trimborn und Nicolas Leu mit ihrem Team aus Bastian Hopfgarten & Sebastian Lauer & Korbinian Hopfner gelingt es, in „Dark“ visuell vielschichtig und abwechslungsreich die beklemmende Atmosphäre der Serie über sechs unterschiedliche Zeitebenen zwischen 1888 und 2053 zu erzählen.

Jede dieser Zeitebenen ist von einer eigenen visuellen Handschrift geprägt, und es gelingt durch gekonnte Detailarbeit in den einzelnen Szenen, den düsteren Spannungsfaktor der Serie signifikant zu erhöhen und auf ein internationales Level zu heben.

Eine preiswürdige Arbeit!

 

DENIS BEHNKE & IGOR MAJDANDZIC FÜR: „BAD BANKS“ (STAFFEL 2)

Das Team um die VFX Supervisors Denis Behnke & Igor Majdandzic etabliert mit der „Deutschen Global Invest“ einen fiktiven Großbank-Player in der realen Frankfurter Skyline mit einem visuell und architektonisch hervorstechenden Tower. Auch weitere architektonisch beeindruckende Gebäudeelemente, wie der „Cube“, wurden ausschließlich fiktiv visuell und virtuell erschaffen.

Ebenso wurden ungezählte Einstellungen digital bearbeitet und mit Elementen ergänzt, um die atmosphärische Spannung und Dichte der Serie erfolgreich zu steigern und zu unterstützen.

Hier dienen die Effekte der Geschichte in hervorragender Weise und machen sie visuell erst möglich.

Die Nominierten 2020

 

  1. Bildgestaltung:
    Alexander Fischerkoesen | Play | BR/ARD Degeto |
    Eva Katharina Bühler| Tatort: Das Leben nach dem Tod | ARD, RBB |
    Felix Novo de Oliveira| Unschuldig | ARD Degeto |
  2. Casting:
    Simone Bär | Der Überläufer | NDR/ARD Degeto/SWR |
    Ana Dávila & Angelika Buschina | Deutscher | ZDFneo |
    Cornelia Mareth & Maria Rölcke & Esther Kling & Vicki Thomson | Unorthodox | Netflix|
  3. Dokumentarfilm:
    Annette Baumeister & Wilfried Huismann | Colonia Dignidad – Aus dem Innern einer deutschen Sekte | WDR, SWR, arte, Canal 13 |
    Dag Freyer | Friedliche Revolutionäre – Widerstand in der DDR | MDR |
    Dominik Wesseley & Antje Boehmert | Loveparade – Die Verhandlung | ARD, arte, WDR
  4. Drehbuch:
    Gerlinde Wolf| Lang lebe die Königin | BR/ARD Degeto/ORF |
    Philip Koch & Hamid Baroua| Play | BR/ARD Degeto |
    David Ungureit| Tatort: Die Guten und die Bösen | HR/ARD Degeto |
  5. Fernseh-Journalismus:
    Edgar Verheyen | betrifft: Fleisch um jeden Preis – Was geschieht mit den Schweinen? |SWR |
    Gesine Enwaldt | Der Mordfall Sophia – Protokoll einer fehlerhaften Fahndung | ZDF |Patrizia Schlosser| Die Story im Ersten: Spannervideos – das heimliche Verbrechen | ARD |
  6. Fernsehunterhaltung:
    Frank Elstner & Thomas Elstner & Johannes Obermaier | Frank Elstner – Wetten, das war’s…? | Netflix |
    Erik Haffner & Christoph Heimer | True Story | VOX |
    Dr. Mai Thi Nguyen- Kim | Quarks | WDR |
  7. Filmschnitt:
    Marcel Ozan Riedel | Loveparade – Die Verhandlung | ARD, arte, WDR |
    Ole Heller & Rainer Nigrelli & Henk Drees| Andere Eltern | TNT |
    Eva Schnare | Unterleuten – Das zerrissene Dorf | ZDF |
  8. Kostümbild:
    Justine Seymour| Unorthodox | Netflix |
    Anneke Troost | Unterleuten – Das zerrissene Dorf | ZDF |
    Andreas Janczyk| Think Big! | Sat. 1 |
  9. Maskenbild:
    Sylvia Grave & Gerda Ziegler | 9 Tage wach | Pro7 |
    Daniela Skala & Martin Geisler| Freud | Netflix, ORF |
    Jens Bartram & Barbara Zschetzsche & Katja Schulze | Unorthodox | Netflix |
  10. Musik:
    Martina Eisenreich | Spreewaldkrimi – Zeit der Wölfe | ZDF |
    Ben Frost | Dark (Staffel 3) | Netflix |
    Dominik Giesriegl | Ein Dorf wehrt sich | ORF, ZDF, arte |
  11. Produzent:
    Alexander van Dülmen & Stephan Wagner | Die Getriebenen | ARD, NDR, RBB |
    Hamid Baroua & Christoph Szonn & Philipp Schall | Play | BR/ARD Degeto |
    Christiane Ruff & Frederik Hunschede | Think Big! | Sat. 1 |
  12. Redaktion/Producing/Dramaturgie:
    Kerstin Freels & Martina Zöllner & Christian Granderath & André Zoch | Die Getriebenen | ARD, NDR, RBB |
    Cornelius Conrad & Claudia Simionescu & Birgit Titze | Play | BR/ARD Degeto |
    Claudia Gerlach-Benz & Anemone Müller & Simone Höller | Weil du mir gehörst | SWR |
  13. Regie:
    Philip Koch | Play | BR/ARD Degeto |
    Simon Ostermann & Sophie Linnenbaum | Deutscher | ZDFneo |
    Florian Schwarz | Polizeiruf 110: Der Ort, von dem die Wolken kommen | ARD, BR |
  14. Schauspieler – Hauptrolle:
    Jannis Niewöhner | Der Überläufer | NDR/ARD Degeto/SWR |
    Alexander Scheer | Sløborn | ZDF |
    Felix Klare | Unschuldig | ARD Degeto |
  15. Schauspieler – Nebenrolle:
    Georg Friedrich | Freud | Netflix, ORF |
    Michael Wittenborn | Merz gegen Merz | ZDF |
    Rainer Bock| Der Überläufer | NDR/ARD Degeto/SWR |
  16. Schauspielerin – Hauptrolle:
    Katrin Bauerfeind | Frau Jordan stellt gleich | Pro 7 |
    Marlene Morreis| Lang lebe die Königin |BR/ARD Degeto/ORF |
    Franziska Hartmann | Sterne über uns | ZDF |
  17. Schauspielerin – Nebenrolle:
    Nina Gummich | Billy Kuckuck – Eine gute Mutter |SWR/ARD Degeto |
    Victoria Mayer| Tage des letzten Schnees | ZDF |
    Sarina Radomski | Unterleuten – Das zerrissene Dorf | ZDF |
  18. Stunt:
    Steffen Jung & Niklas Kinzel & Dennis Mojen | Isi & Ossi | Netflix
    Antje ‚Angie‘ Rau| Rampensau | VOX
    Christoph Domanski | Sløborn | ZDF |
  19. Szenenbild:
    Verena Wagner | Freud | Netflix, ORF |
    Tilman Lasch | Preis der Freiheit | ZDF|
    Silke Fischer | Unorthodox | Netflix |
  20. Tongestaltung:
    Ed Cantú & Peter Hilcansky & Dominik Leube & Kath Pollard & Pavel Rejholec & David Titera & Manuel Vogt | Das Boot (Staffel 2) | SKY |
    Adrian Baumeister & Daniel Iribarren & Paul Rischer & Sebastian Morsch & Linus Nickl & Patrick Veigel  | Unorthodox | Netflix |
    Eckhard Kuchenbecker & Frieder Wohlfarth & Luigi Rensinghoff | Werkstatthelden mit Herz | WDR/ARD Degeto |
  21. VFX/Animation:
    Nicolas Leu & Dominik Trimborn & Bastian Hopfgarten & Sebastian Lauer & Korbinian Hopfner | Dark (Staffel 3) | Netflix |
    Denis Behnke & Igor Majdandzic | Bad Banks (Staffel 2) | arte, ZDF |
    Daniel von Braun | Spides | SyFy |