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Die DEUTSCHE AKADEMIE FÜR FERNSEHEN soll in der öffentlichen Diskussion über die Medien und ihre Inhalte zu einer Stimme der Fernsehschaffenden werden und das Bewusstsein für die kreativen und künstlerischen Leistungen derjenigen, die die Fernsehprogramme gestalten, fördern und stärken.

Zweck laut Satzung der DEUTSCHEN AKADEMIE FÜR FERNSEHEN ist die Entwicklung des deutschen Fernsehens als wesentlichen Bestandteil der deutschen Kultur sowie der deutschen Kulturwirtschaft zu fördern und deren Vielfalt zu erhalten, das Gespräch und den Austausch von Ideen und Erfahrungen zwischen den deutschen Fernsehschaffenden insbesondere auch zwischen freiberuflichen und in Sendern festangestellten anzuregen, zu stärken und zu pflegen, den Diskurs zu inhaltlichen und wirtschaftlichen Aspekten des deutschen Fernsehens zu führen.

Dazu werden öffentliche Veranstaltungen zu kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Themen im audiovisuellen Bereich organisiert, Weiterbildungsveranstaltungen für im audiovisuellen Bereich tätige Personen unter Leitung von Mitgliedern des Vereins oder externen Experten durchgeführt, und die Verleihung einer Fernsehauszeichnung, gegebenenfalls mit noch zu bestimmenden Partnern, vorbereitet und durchgeführt.

Die Akademie hat ihren Sitz in Berlin und München. Sie wird allen kreativen Fernsehschaffenden mit langjähriger Erfahrung und besonderer Leistung bei der Herstellung deutscher Fernsehwerke aus den Bereichen Fiction, Non-Fiction, Unterhaltung und Journalismus offen stehen.
Ab 2024 ist der normale Beitragssatz € 180, in Ausnahmefällen ist er reduziert.

Bitte beachten Sie unsere angepassten Mitgliedsbeiträge ab Januar 2024.

Diese entnehmen Sie der aktualisierten Beitragssatzung unter https://daff.tv/wp-content/uploads/2023/09/Beitragsanpassung_Anlage3_MVDAfF_2023_final.pdf

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Empfänger: Deutsche Akademie für Fernsehen e.V.
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Satzung

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2022

2023
5. Dezember 2023
2021
26. Oktober 2021

Auszeichnungen 2022

Die PreisträgerInnen der DAfFNE-Auszeichnungen der Deutschen Akademie für Fernsehen 2022 sind:

Die PreisträgerInnen

Bildgestaltung

Kolja Brand & Jann Doeppert
Blackout | Joyn | W&B Television GmbH |

Bildgestaltung

Julian Hohndorf & Jan Prahl
Legal Affairs | ARD Degeto, RBB | Ufa Fiction |

Bildgestaltung


Marcus Kanter
Schneller als die Angst | ARD Degeto, RBB |
Rowboat Film- und Fernsehproduktion |

Casting

Susanne Ritter

King of Stonks | Netflix | btf GmbH – bildundtonfabrik |

Dokumentarfilm

Volker Heise
Gladbeck: Das Geiseldrama | Netflix | Film Five GmbH |

Drehbuch

Laila Stieler
Tina mobil | ARD, RBB | X Filme Creative Pool|

Fernsehjournalismus

Felix Moeller
Jud Süß 2.0 | RBB, ORF, Arte | Blueprint Film GmbH |

Fernsehunterhaltung

Anke Engelke & Joko Winterscheidt & Thomas Schmitt & Julia Mehnert & Katharina Karg
Wer stiehlt mir die Show | Pro7 | Florida Entertainment GmbH |

Filmschnitt

Janine Dauterich
Gladbeck: Das Geiseldrama | Netflix | Film Five GmbH |

Kostümbild

Kaya Kürten
Oh Hell | Magenta TV, Warner TV Comedy| good friends Filmproduktions GmbH |

Maskenbild

Grit Kosse & Uta Spikerman
Honecker und der Pastor | Arte, ZDF | Radio Doria Film GmbH |

Musik

Dürbeck & Dohmen
ZERV – Zeit der Abrechnung | MDR, ARD Degeto | Gabriela Sperl Produktion für W&B Television GmbH |

Produzent:in

Carsten Kelber & Christian Ulmen
Die Discounter | Amazon Prime Video | Pyjama Pictures GmbH |

Redaktion/Producing/Dramaturgie

Nico Grein & Nadine Lewerenz
Das weiße Schweigen | RTL+, TV Now | Nordfilm
GmbH |

Regie

Anne Zohra Berrached
Tatort: Das kalte Haus | ARD | MadeFor Film GmbH |

Schauspieler Hauptrolle

Fabian Hinrichs
ZERV – Zeit der Abrechnung | MDR, ARD Degeto | Gabriela Sperl Produktion für W&B Television GmbH |

Schauspieler Nebenrolle

Ulrich Noethen
Die Wespe | SKY | Gaumont GmbH |

Schauspielerin Hauptrolle

Lea Drinda
Becoming Charlie | ZDFneo | U5 Filmproduktion GmbH & Co.KG |

Schauspielerin Hauptrolle

Lavinia Wilson
Legal Affairs | ARD Degeto, RBB | Ufa Fiction |

Schauspielerin Hauptrolle

Nadja Uhl
ZERV – Zeit der Abrechnung | MDR, ARD Degeto | Gabriela Sperl Produktion für W&B Television GmbH |

Schauspielerin Nebenrolle

Eleonore Weisgerber
Auf dem Grund | ARD | Hager Moss Film GmbH |

Stunt

Marc Sieger
Blackout | Joyn| W&B Television GmbH |

Szenenbild

Bettina Schmidt
Die Wespe| SKY | Gaumont GmbH |

Tongestaltung

Ed Cantú & Dominik Leube & Manuel Vogt & Philipp Bitter & Jörg Elsner
Almost Fly | Warner TV Serie | W&B Television GmbH |

VFX/Animation

Jasmin Hasel & Falk Büttner & Markus Strehl & Andreas Tröger & Christian Stiller
Blackout | Joyn | W&B Television GmbH

Ehrenauszeichnung

Klaus Doldinger

Die Nominierungsbegründungen finden Sie hier

KOLJA BRANDT für „BLACK OUT“

„Black Out“ ist ein Werk im Grenzbereich der fotografischen Möglichkeiten und technischer Umsetzbarkeit – mutig, wild und frisch erzählt. Die Kamera scheint immer mittendrin zu sein, verengt aber nie das Blickfeld für die Zuschauer. Ein Genuss für Jeden, der das Medium Film liebt.

Kolja Brandt zeigt mit  „Black Out“, dass er bereit ist für die große internationale Bühne.

 

JULIAN HOHNDORF für „LEGAL AFFAIRS“

Die atemlose und zu jeder Zeit durchdachte Bildgestaltung von Julian Hohndorf in der Serie „Legal Affairs“ katapultiert die Zuschauer direkt in das Leben der Hauptprotagonistin Leo Roth. Erfrischend andere Winkel und Kadragen, das Spiel mit dem Focus und der ewige Tanz auf dem Vulkan, den nicht nur die Reichen und Mächtigen sondern auch die Protagonisten vollführen, ist in jedem Frame sicht- und spürbar. Dennoch gelingt es Julian Hohndorf souverän, in den stillen Momenten ruhig zu sein. 

 

MARCUS KANTER für „SCHNELLER ALS DIE ANGST“

Marcus Kanter schafft es in „Schneller als die Angst“, das Innenleben der Protagonistin Sunny Becker in Bildern zu fangen, die den Zuschauer in Warp-Geschwindigkeit mitten in die eigenen Ängste katapultieren.

Verwirrung, Schleier, kaum fassbare Erinnerungsfetzen und ständiger Alarmzustand jagen die Protagonistin. Marcus Kanters Bilder lassen auch den Zuschauern keine Atempause und entwickeln einen Sog, der zwingen kann, alle Folgen hintereinander zu schauen. Schneller als die Angst!

SUSANNE RITTER für „KING OF STONKS“

Ein überlegener Untergebener und ein versagender Chef. Das sind der Protagonist und Antagonist der Netflix-Serie „King of Stonks“. Beide bleiben sich bis zum Ende ihres auf Lügen aufgebauten Start-Up-Unternehmens in einer Art Hassliebe fast symbiotisch verbunden. Mit Thomas Schubert und Matthias Brandt ist dieser Haupt-Cast brillant besetzt.

Aber auch die Nebenrollen sind ebenso auf den Punkt wie überraschend besetzt, spielen sich unermüdlich die Bälle zu und runden das außergewöhnliche Ensemble ab.

In dieser Besetzung wurden alle Klischees über Bord geworfen, abseits von gängigen Schönheitsidealen – und selbstverständlich divers besetzt. Das ist der absoluten Genauigkeit und Feinsinnigkeit der Casterin Susanne Ritter zu verdanken. Es bedarf eines untrüglichen Gespürs für Schauspieler:innen, um zu erkennen, wer sich diese komplexen Rollen zu eigen machen kann.

NINA HAUN für „Eldorado KaDeWe“

„Ich bin überzeugt, dass die Darstellung von Figuren an Tiefe und Präzision gewinnt, je größer der Widerhall in der Persönlichkeit der Schauspier*in ist“, sagte die Regisseurin Julia von Heinz in einem Interview. Genau diese Tiefe und Präzision ist Casting-Director Nina Haun mit der Besetzung der Mini-Serie „Eldorado KaDeWe“ hervorragend gelungen.

Die vier Hauptfiguren, gespielt von Lia von Blarer, Valerie Stoll, Joel Basman und Damian Tüde, zeigen uns empfindsame, emphatische Charaktere, denen man gerne durch die Serie folgt. Besonders hervorzuheben sind dabei die weiblichen Rollen. Ihre Identität und Intimität, wie sie von den Schauspielerinnen vermittelt werden, haben durchgehend eine starke, feministische Haltung, ohne in Klischees zu verfallen.

Einen großen Respekt verdient Nina Haun aber auch für die Zusammenstellung eines riesigen Ensembles, das bis in die kleinsten Nebenrollen engagiert und durchdacht besetzt ist. Durch die mutige Verstrickung von Vergangenheit und Gegenwart ist ihr dabei eine Besetzung gelungen, die alle Facetten der Gesellschaft gelungen widerspiegelt, die dem historischen Kontext gerecht wird und gleichzeitig modern und zeitgemäß ist.

Nina Haun hat einen Cast kreiert, wie er so nicht oft im deutschen Fernsehen zu sehen ist!

IRIS BAUMÜLLER  und SVEN HARJES für „WEIL WIR CHAMPIONS SIND“

Dem Spiel der Darsteller von „Weil wir Champions sind“ zuzusehen macht großen Spaß, nicht nur weil die herzerfrischend pointierte Komödie mit Wotan Wilke Möhring, Ben Münchow, Katharina Schüttler und Ursula Werner hervorragend besetzt ist, sondern weil daneben äußerst professionell agierende Laiendarsteller mitwirken, die trotz oder gerade wegen ihrer echten Beeinträchtigungen dem Cast ein Höchstmaß an Authentizität verleihen. Ihnen gelingt es bravourös, ihre individuelle Eigenart in die Gestaltung ihrer Sportler-Rollen einzubringen und diese mit Souveränität und Selbstironie auszustatten.

Casting Director Iris Baumüller hat dafür ein Netzwerk an Experten und Coaches für Inklusion, aber auch Sport-Trainer in den Castingprozess miteinbezogen. Besonders hervorzuheben ist die Mitwirkung von Sven Harjes, der per Streetcasting monatelang und deutschlandweit in inklusiven Werkstätten, Sportvereinen und Theatern nach Darstellern mit „besonderen Kompetenzen“ gesucht und diese auch gefunden hat. 

So wurde das Darsteller-Ensemble dem besonderen Anspruch des Drehbuchs auf kongeniale Weise gerecht. Mit der Besetzung der inklusiven Basketball-Teams und des gesamten Ensembles ist ein Kabinett-Stück gelungen. Zudem ist über die Arbeit an diesem Film hinaus eine spezielle Expertise für das Casting von Menschen mit Assistenzbedarf entstanden, das weiteren Filmprojekten zugute kommen wird.

Diese Pionierarbeit von Iris Baumüller, Sven Harjes und ihrem Casting-Team ist wegweisend und preiswürdig.

STEFAN EBERLEIN für „DER FALL EL-MASRI“

2004 wurde Khaled e-Masri, deutscher Staatsbürger, im Libanon aufgewachsen, beim Grenzübertritt nach Mazedonien wegen einer Namens-Verwechslung und angeblich gefälschten Passes festgehalten und nach 20 Tagen Haft vom CIA entführt. Mit Wissen der Bundesrepublik wird er in einem Gefängnis in Kabul festgehalten und gefoltert, nach fünf Monaten in einem Waldgebiet in Albanien, mit Binde über den Augen, wieder freigelassen. Sein Pass war echt und Verbindungen zu Al-Quaida konnten ihm nicht nachgewiesen werden. Zurück in Deutschland kämpft el-Masri, mit Hilfe eines deutschen Anwalts, um eine Entschuldigung der BRD, um sein Recht beim US-Supreme Court. Ohne Erfolg. Das lässt den ohnehin Traumatisierten zum Michael Kohlhaas werden, zum Straftäter, der im Laufe der Jahre einen Großmarkt in Brand steckt und einen Bürgermeister attackiert.

Der Regisseur Stefan Eberlein hat el-Masri und seinen Anwalt zehn Jahre lang begleitet. Er rekonstruiert mit gründlichster Recherche und ohne Effekthascherei und Kommentar einen politischen Skandal und erzählt gleichzeitig el-Masris tragische persönliche Geschichte, die nicht nur ihn, sondern auch seine Familie schwer beschädigt hat. Dieser brillante Film entlässt uns fassungslos, erschüttert auch in unserem Glauben an den Rechtsstaat. Dokumentarfilm at its best!

VOLKER HEISE für GLADBECK – DAS GEISELDRAMA

Gladbeck, der Name dieser Stadt wurde zum Synonym für eines der spektakulärsten Verbrechen der Bundesrepublik. Es begann mit Bankraub und Geiselnahme. Am Ende verloren bei diesem Drama im August 1988 drei Menschen ihr Leben. Gladbeck steht nicht nur für ein gewaltiges Polizeiversagen, es markiert auch einen Tiefpunkt des Journalismus. Die öffentlich-rechtlichen und die privaten Sender lieferten sich mit Boulevardzeitungen ein Wettrennen um die spektakulärsten Bilder und O-Töne und wurden so zu einem treibenden Element. Zum ersten Mal wurde ein Millionenpublikum Zeuge eines Kapitalverbrechens, wurden Pressevertreter zu Handlangern der Täter.

Regisseur Volker Heise und Editorin Janine Dauterich haben den Film ausschließlich aus Archivmaterial der unterschiedlichsten Quellen montiert. Obwohl die Geschichte, Teile des Materials und der Ausgang bekannt sind, erzählt der Film die Tragödie durch die beeindruckende Montage neu und dramaturgisch packend. Der Film zeigt nicht nur die Distanzlosigkeit der Presse, er stellt auch die Bedingungen bloß, unter denen die Bilder entstanden sind. Bewusst hat Heise sowohl auf einen Kommentar als auch auf die Einordnung der Ereignisse aus heutiger Sicht verzichtet. Im Vertrauen auf die unmittelbare Kraft der rohen Bilder und Töne gibt er seinem Publikum Raum zur eigenen Interpretation und Reflektion über die Rolle der Medien.

KATHARINA SCHIELE und LUCAS STRATMANN für „KEVIN KÜHNERT UND DIE SPD“

Kahle Büros, nüchterne Konferenzräume, lange Autofahrten. Visuell ist der Alltag von Politikern äußerst unattraktiv. Dennoch schaffen es Katharina Schiele und Lucas Stratmann, die Person Kevin Kühnert in ihrer Dokuserie packend, informativ und komplex zu erzählen.

„Kevin Kühnert und die SPD“ gibt einen spannenden Einblick in das politische Schaffen eines jungen Politikers – zwischen Wahlniederlagen, internen Machtkämpfen und eigenem Aufstieg. Den Filmemachern gelingt es, den Eindruck zu erwecken, sie seien während der Dreharbeiten beinahe unsichtbar gewesen. So authentisch und unverstellt ist der Blick ihrer Kamera, so sehr scheint Kevin Kühnert das Kamerateam bisweilen vergessen zu haben. Dabei verzichten Katharina Schiele und Lucas Stratmann auf modische Effekte oder übertriebene Dramatisierung. Ihre visuelle wie dramaturgische Erzählweise entfaltet gerade dadurch einen starken Sog: Gebannt verfolgen wir über sechs meisterhaft montierte Folgen die Arbeit des Nachwuchspolitikers, die zu einem Großteil hinter verschlossenen Türen stattfindet. Die Filmemacher öffnen uns viele dieser Türen. Darin liegt die Kraft von „Kevin Kühnert und die SPD“.

JULIA VON HEINZ, JOHN QUESTER, SABINE STEYER-VIOLET und OSKAR SULOWSKI für „ELDORADO KADEWE – JETZT IST UNSERE ZEIT“

Das KaDeWe, Kaufhaus des Westens, überstand den Ersten Weltkrieg nur mit Mühe. Wirtschaft und Moral lagen in Trümmern, der Gesellschaft fehlte der Wille, neu zu beginnen. Die junge Generation der Besitzerfamilie Jandorf stemmt sich mit der Macht der Liebe und dem Hunger nach Freiheit gegen den Niedergang – und sorgt für einen furiosen Start des Konsumtempels in das noch junge Jahrhundert. Berlin erwacht schließlich wieder und folgt – erst zögerlich – dem vorgezeichneten Weg. Der Grundstein für ein legendäres Jahrzehnt in der deutschen Geschichte ist gelegt.

Julia von Heinz und ihrem Team, John Quester, Sabine Steyer-Violet und Oskar Sulowski gelingt es, mit „Eldorado KaDeWe“ der Falle der vermeintlichen Authentizität im historischen Fernsehspiel zu entkommen. Stattdessen zeichnen die Autor:innen ein emotionales und aufregendes Bild vom Berlin Anfang der Zwanziger Jahre. Der Mehrteiler erzählt eine große lesbische Liebesgeschichte und wie aus den seelischen Wunden, die der Krieg gerissen hat, die Kraft und die Wut entstehen, die es braucht, um eine Zeiten- und Kulturwende zu schaffen. Ganz nebenbei fordern die Autor:innen auch dazu auf, die ausgetretenen Trampelpfade dieses Genres doch mal hinter sich zu lassen und ein weitgehend unentdecktes Gebiet zu erschließen.

BERIT WALCH für „FRIEDMANNS VIER“

Eine Familie zerbricht, als die Mutter bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt. Beinahe. Der Zusammenhalt zwischen dem Vater und seinen drei Kindern war bisher so beiläufig und damit so zerbrechlich, wie solche Beziehungen bei aller Liebe eben oft sind – solange nichts dazwischen kommt. Zwei Töchter sind mitten in der Pubertät, der jüngere Sohn noch dabei sich zu finden, und nun sollen die vier es ohne Mama schaffen, sich gegenseitig zu helfen, des anderen Last zu tragen, sich genug zu lieben, damit keiner in den dunklen Abgrund der Verzweiflung fällt. Wenn wir hier vorwegnehmen, dass die Friedmanns es schaffen, ist das kein Verrat an der Geschichte, sondern eine Annäherung an ihr Thema: Was tun, damit zusammen Leben gelingt.

Familienserie ist die Kür des Fernsehens. Angefangen mit den “Unverbesserlichen” bis zur Familie des „Doktor Kleist“ hat jedes Jahrzehnt der Republik “seine” Familie im deutschen Fernsehen gehabt. Und die vier Friedmanns haben das Zeug, die Familie dieses Jahrzehnts zu werden. Berit Walch hat es als Debütantin aus dem Stand geschafft, Charaktere zu erschaffen, die uns nahe gehen und in die wir uns hineindenken und vor allem -fühlen können. Die Autorin bleibt in ihrer Geschichte der Friedmanns immer nahe an ihren Figuren und lädt uns ein, wieder einmal ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie viel Mut es braucht, sich seinem Gegenüber als Mensch mit aller Verletzlichkeit und Unsicherheit zu öffnen. Denn gerade wenn es darum geht, den ganz normalen Alltag zu meistern, eine Familie zu sein, ist das der entscheidende Teil der Lösung.

 LEILA STIEHLER für „TINA MOBIL“

Als alleinerziehende Mutter von drei Kindern und mobile Verkäuferin bei einer Backwarenkette hat Tina das Leben im Griff – bis ihr fristlos gekündigt wird. Auch das wirft sie nicht um. Das Leben geht weiter, aber sehr schnell stößt Tina an ihre Grenzen. Denn auch wenn es schwerfällt, sich das einzugestehen, Tina und ihre Familie gehören mitten in der Hauptstadt eines der reichsten Länder der Welt zu denen, die arm sind. Nach demütigenden Erfahrungen mit dem Wohlfahrtsstaat macht sich Tina selbstständig und muss lernen, dass in unserem Land niemand auf eine Frau gewartet hat, die sich traut, einen so mutigen und großen Schritt zu machen. 

Laila Stiehler hat mit ihrer Serie ganz genau hingeschaut, sie erspart uns alle Gemeinplätze, die mit ihrem Thema verbunden sind und schafft so das Bild einer Frau, die sich weigert, an den Rand der Gesellschaft gedrückt zu werden. Das Schicksal lässt kaum eine Prüfung aus, aber Laila Stiehlers Tina geht ihren Weg, der bestimmt ist von ihrem Vertrauen in sich selbst und in die täglich wachsende Gemeinschaft derjenigen, denen es geht wie ihr. Was diese Geschichte so bewegend macht ist vor allem, wie es Laila Stiehler gelingt, das Entstehen von Bewusstsein zu zeigen. Tina wird sich bewusst, dass eine mit ihrer Biographie, eine, die leistet, was sie leistet, eine die auch beim dritten Fehlschlag wieder aufsteht und es noch einmal versucht, nicht an den Rand gedrängt gehört, sondern die wahre Mitte der Gesellschaft ist.

FELIX MÖLLER für „JUD SÜSS 2.0“

82 Jahre nach dem antisemitischen Film schlechthin, „Jud Süß“ in Regie von Veit Harlan, präsentiert Felix Möller in der Dokumentation „Jus Süß 2.0“ erschreckende Parallelen zum aktuellen Antisemitismus im Netz und damit in unserer Gesellschaft. Der Film lebt von seinen starken Bildern und den vielfältigen Filmbeispielen und fordert zurecht eine Medienpädagogik, die der Gesellschaft hilft, die Chiffren des Antisemitismus 2.0 zu erkennen und richtig zu bewerten.

WILLIAM DUBAS und JÁNOS KERESZTI für „HEIMREISE IN DEN KRIEG“

Abseits der internationalen Nachrichtenlage, die von den Agenturen und Recherchenetzwerken der Sender geprägt ist, berichten die Journalisten William Dubas und János Kereszti über eine persönliche Entscheidung: Nah am Protagonisten wird der Ukraine-Krieg auf die persönliche Hilfsaktion eines Heimkehrers fokussiert. Diese „Heimreise in den Krieg“ besticht durch die authentische Kameraarbeit und zugleich durch die unpathetische, journalistische Einordnung in das überregionale Kriegsgeschehen. Bemerkenswert ist der erhebliche persönliche Einsatz des Filmteams vor Ort in einer unberechenbaren Frühphase des Konflikts.

Ein hervorragendes Beispiel deutschen Fernsehjournalismus.

 

Thilo Mischke und Anja Buwert für „Das Erbe des Dschihad“ 

Eine Frau aus Dortmund sucht in Syrien ihren Enkelsohn, der sich der IS-Terrormiliz angeschlossen hat. Und die Zuschauer:Innen sind von der ersten Sekunde an bei dieser hoch emotionalen Reise dabei. Man bangt mit der Großmutter, man zweifelt und weint mit ihr – spätestens bei dem Wiedersehen mit dem Enkel in einem nordsyrischen Gefängnis.

Thilo Mischke schafft es, als Reporter im On, eine unglaubliche Nähe zur Haupt-Protagonistin herzustellen. In Teamarbeit mit Anja Buwert entfaltet sich, fast nebenbei, eine fundierte Recherche, die sehr viel zum „System IS“ erklärt und zeigt, was dieses Terror-System mit Menschen macht. Und am Beispiel der Großmutter werden exemplarisch die Schwierigkeiten sichtbar, Menschen aus diesem Zwangssystem wieder heraus zu holen.

Eine Reportage, die auch durch ihre Bildsprache mitreißt.

MAI THI NGUYEN-KIM, PATRICK STENZEL, MAX BIERHALS, ANTJE HEIDBÖHMER und JANA FISCHER für „MAI THINK X“

Wir befinden uns in Zeiten, in denen sich die Menschen in Extremen bewegen: Auf der einen Seite Krieg, Krisen, Existenzängste – auf der anderen Trash, Reality-TV und Oberflächlichkeit. Umso wichtiger sind Programme, die hochwertige Inhalte vermitteln, dabei aber nicht trocken und langweilig daherkommen. So lassen sich auch unterhaltungsorientierte Zuschauer mit journalistischen Beiträgen erreichen und zum Nachdenken und Diskutieren anregen. Mai Thi Nguyen-Kim und ihr Autorenteam schaffen das – im wahrsten Wortsinn – spielend.

Die Themen sind wissenschaftlich hochwertig recherchiert und werden unterhaltsam präsentiert. Sie sind aktuell, zum Teil kontrovers ausgewählt und bleiben nachhaltig im Kopf. Und mit einer gelungenen, humorvollen Mischung aus wissenschaftlichem Stand-Up und unterhaltsamen Beiträgen überzeugt „Mai Think X“ immer wieder mit neuen und überraschenden Ideen.

 

 

AYAN YURUK, AVI JAKOBS, ALJOSHA MUTTARDI, JAN-HENRIK SCHEPER – STUKE und LENI BOLT für „QUEER EYE GERMANY“

Diese „Fab Five“ stellen eine wirkliche – und endlich auch einmal zeitgemäße – Bereicherung für hiesige (Streaming-)Bildschirme dar: Life Coach Leni Bolt, Designer Ayan Yuruk, Mode-Spezialist Jan-Henrik Scheper-Stuke, Arzt und Influencer Aljosha Muttardi sowie Stylist David Jakobs sind das unbestrittene Herzstück der deutschen Adaption des US -Hits „Queer Eye“. Auch hierzulande gelingt der überaus unterhaltsame Spagat zwischen rasant charmantem, herzerwärmenden und selbstermächtigendem Lebens-Makeover, gepaart mit authentischer und wertschätzender Sichtbarmachung von Queerness – ohne diese artifiziell auszustellen. Das ist „positive reality at its best“! Und in Zeiten von neuer Härte, aufkeimendem Rechtspopulismus und Querdenkerei ein wunderschönes und zugleich wichtiges TV-Highlight.

ANKE ENGELKE, JOKO WINTERSCHEIDT, THOMAS SCHMITT, JULIA MEHNERT und KATHARINA KARG für „WER STIEHLT MIR DIE SHOW?“

Runderneuerte Showunterhaltung mit einer fulminanten Anke Engelke – humorbegabt und showerfahren. Sie singt, tanzt und serviert souverän ihre Gags. Hier stellt eine neue Generation von Produktionsteams innovatives und großartiges Unterhaltungsfernsehen her. Gleichzeitig ist die ständige Erneuerung der Show bereits im Konzept angelegt.

Die Sendung ist das derzeit Beste, was das deutsche Fernsehen zu bieten hat: Ausgeklügelte und um die Ecke gedachte Quizrunden. Da macht es Spaß zuzusehen. Auch beim Scheitern.

Eine Sternstunde der deutschen TV-Unterhaltung. Schon das Konzept von Joko Winterscheidt ist großartig, aber mit Anke Engelke als Moderatorin wird es zum Highlight des Jahres. Eine Format mit ganz großem Showtreppenfaktor.

KARIN HARTUSCH für „IM NETZ DER CAMORRA“

Karin Hartuschs Montage des Mehrteilers „Im Netz der Camorra“ besticht durch ihre Klarheit und die Zeit, die sie der Erzählung lässt.

Die Geschichte  beginnt mitten in der Nacht mit einer wilden Verfolgungsjagd durch die Weinberge. Diese Jagd ist wunderbar geschnitten, gibt der Musik den Rhythmus vor und zieht den Betrachter sofort in das Geschehen hinein. Es ist die raffinierte, stimmige Montage, die diese Sequenz zusammenhält und den Betrachter nicht mehr los lässt.

In diesem Zweiteiler beeindrucken aber nicht nur die sehr spannend montierten Aktion-Sequenzen. Karin Hartusch versteht es auch, den Figuren – gerade in den Dialogszenen – die richtige Gewichtung zu geben. Sie kreiert einen Rhythmus und hält ihn durch. Diesen Rhythmus gibt sie auch den vielen Gängen, die die Hauptfigur absolvieren muss. Gänge der Anspannung, aber auch der Ruhe zu montieren, ihnen im Gesamtfluss der Geschichte das richtige Timing zu geben, verlangt im Schneideraum Zeit und Gespür – und vor allem Können. 

Karin Hartuschs Schnitt versteht es, die Figuren emotional aufzuladen, eine Nähe zu ihnen aufzubauen und gleichzeitig eine Distanz zu wahren. Er ist nie gehetzt oder gewollt, sondern ruhig, dramaturgisch stimmig erzählt.

JANINE DAUTERICH  für „GLADBECK – DAS GEISELDRAMA“

Es gibt Ereignisse, bei denen jeder Mensch weiß, oder zumindest zu wissen glaubt, wo er war, als es passierte. Dazu gehören Lady Di’s Tod, der 11. September, der erste Deutsche im All – Sigmund Jähn – und auch die Geiselnahme von Gladbeck. Von all diesen Tragödien sind uns viele Bilder im Kopf hängen geblieben, manche sehr konkret, manche verblassen im Laufe von Jahrzehnten.

Janine Dauterich hat etwas geschaffen, was als herausragend zu würdigen ist. Wir dachten, wir kannten doch alle Bilder, die damals über die Sender verbreitet wurden. Nein, mitnichten! Wir kannten sie anscheinend nicht alle. Hier erkennen wir, dass der Schnitt eine Aufgabe hatte, die er nicht immer hat. Kein Weglassen von Längen, keine Spannungs-Rampe bauen, wo es eventuell sinnlos ist. Pures Geschehen erleben. Wer „Gladbeck“ gesehen hat, befand sich wahrscheinlich genau auf diesem Zeitstrahl des Erinnerns.

Wir danken Janine Dauterich für die in diesem Jahr wohl gelungenste Montage-Arbeit. Wir wissen aber auch, dass es vermutlich sehr schwer war, sich von diesen Bildern nicht von der Arbeit ablenken zu lassen und in den wahrscheinlich unendlich vielen Stunden Originalmaterials nicht zu ertrinken.

CLAUDIA NAGEL für „COLONIA DIGNIDAD“

Zwei Kameramänner filmten über viele Jahre das „Leben“ in der chilenischen „Colonia Dignidad“. Lachende Kinder, glückliche Menschen. Es war Propaganda, im Auftrag des unmenschlichen Sektenführers Paul Schäfer – während diese „Kolonie der Würde“ in Wahrheit einer der unwürdigsten und grausamsten Orte in Chile war. Gehirnwäsche, Zwangsarbeit und sexualisierte Gewalt gehörten zum Alltag. Politische Gefangene wurden im Auftrag der Pinochet-Diktatur gefoltert, ermordet und als Leichen im Fluss entsorgt.

Die Filmeditorin Claudia Nagel hat die Herausforderung angenommen, aus diesen über 400 Stunden Propadanda-Material ohne Kommentar eine sehr bewegende, immer wieder zutiefst verstörende 6-teilige Dokuserie zu schneiden. Dazu kamen andere Archivaufnahmen, die ein völlig anderes Bild der Kolonie zeigen, Interviews mit Zeitzeugen und Aufnahmen von heute.

Die Serie verzichtet dabei auf effekthascherische Elemente. Sie setzt auf einen langsamen Rhythmus, der das Zusehen fast unerträglich macht. Und doch müssen wir dabeibleiben, die Erzählungen der Opfer aushalten. Es gelingt Claudia Nagel, die falsche, scheinbar glückliche Sicht aus dem Inneren der Kolonie mit den Erzählungen der Beteiligten, der Gefolterten, der Misshandelten, der wie Sklaven Arbeitenden so zu verweben, dass die Grausamkeiten manchmal eine fast unerträgliche Intensität bekommen. Gleichzeitig lässt sie den Aussagen viel Raum, so wirken sie nach bei den Zuschauer:Innen.

Allein während der gesamten Schnittzeit, Stunde um Stunde, dem unermesslichen Leid der Menschen in die Augen zu schauen, verdient hohe Anerkennung.

 

 

 

 

 

 

 

 

INGKEN BENESCH für „THE BILLION DOLLAR CODE“

Ingken Beneschs Kostüme charakterisieren die Protagonist*innen in „THE BILLION DOLLAR CODE“ glaubhaft und überzeugend, ohne sie zu überzeichnen. Das funktioniert auf mehreren zeitlichen Ebenen: Mit viel Liebe zum Detail entstand eine authentische Kostümabbildung der 1990er Jahre sowie eine konsequente Weiterführung der Charaktere in den Szenen, die 25 Jahre später stattfinden.

Beneschs Konzept zieht sich konsequent durch jede einzelne Rolle sowie die Komparserie: Das Kostümbild ist immer unterstützend und fein durchdacht.

 

KAYA KÜRTEN für „OH HELL“

Ein großer Spaß für die Augen – das sind die Kostüme von Kaya Kürten für die Serie „OH HELL“! Ihr Kostümbild unterstützt meisterhaft die eigenwillige Person HELL, dargestellt von Mala Emde.

Mutig und lustvoll werden spannende und ungewöhnliche Kombinationen gefunden: ein roter Pantoffel zieht sich als der sprichwörtliche rote Faden durchs Kostüm, ein ‚Chanel‘- Pullover wird lässig mit einer Vintage-Lederjacke kombiniert, ein lebendiger, gekonnter Muster- und Stilmix bestimmt das Kostümbild. Dabei steht, ganz ohne gestalterische Eitelkeit, immer die Filmfigur im Zentrum!

Mit feinem Gespür und blühender Fantasie gelingt Kaya Kürten durchgehend eine liebevolle Kostümgestaltung bis in die kleinste Rolle und die Komparserie.

Grit Kosse und Uta Spikermann für „Honecker und der Pastor“

Grit Kosse  und Uta Spikermann verstehen es auf großartige Art und Weise, mit maskenbildnerischen Mitteln ein realistisches, feines Abbild einer Generation zu zeichnen und gleichzeitig den originalen historischen Vorlagen künstlerisch gerecht zu werden.

Ihre hervorragende Beobachtungsgabe und der zielgerichtete Einsatz der Mittel führen zu feinen, unaufdringlichen, überzeugenden Ergebnissen bis in die Nebenfiguren.

Jeanette Latzelsberger, Elke Lebender und Lotte Hellweg für „ZERV – Zeit der Abrechnung“

Wenn man nach dem Maskenbild von Jeanette Latzelsberger, Elke Lebender und Lotte Hellweg ginge, könnte das Projekt auch in der Spielzeit, den achtziger, neunziger Jahren, entstanden sein, so natürlich und selbstverständlich wirkt die Gestaltung der Figuren.

Die Nominierungskommission war begeistert von der Umsetzung, die gar nicht überzeichnet, aber so manche Schrägheit der Rollen so herrlich unterstreicht. Wir sehen die Freude an der Arbeit und genießen die Bilder, die uns Jeanette Latzelsberger, Elke Lebender und Lotte Hellweg geschenkt haben.

Ivana Nemcová für „Zwerg Nase“

Hier zeigt das Maskenbild von Ivana Nemcová, was es im Format Märchenfilm aus Schauspielerinnen und Schauspielern machen kann. So oft werden höchst aufwendige Digitaleffekte benutzt, worauf hier verzichtet wurde. Die Kolleginnen haben reduzierte Mittel im Sinne der kindlichen Fantasie eingesetzt und visuell gestaltet. Besonders hervorzuheben ist die Selbstverständlichkeit, mit der das Gesamtkonzept der Hauptfigur – Zwerg Nase – umgesetzt wurde. Schließlich reicht die Entwicklung der Figur über drei verschiedene Besetzungen hinweg. Die falsche Nase ist so realistisch integriert, dass man sie dem Schauspieler mit Selbstverständlichkeit als seine eigene abnimmt. Wir sehen einen erfrischenden Einsatz von bewusst gesetzten Unzulänglichkeiten wie z. B. die schiefe Perücke des Kaisers als wohltuenden Gegensatz zu so oft gesehenem Perfektionismus, der manche Gestaltung steif wirken lässt.

CHRISTIAN BIEGAI und KERIM KÖNIG für „TATORT: PROPHETEUS“

Diese skurrile Geschichte, in der es um Außerirdische, selbsternannte Auserwählte und andere Verrücktheiten geht, bedurfte einer besonderen Musik. Christian Biegai und Kerim König haben sie meisterhaft für diesen Tatort komponiert und produziert. Durch überirdisch anmutende Klänge und skurrile Themen wird die „Verrücktheit“ hörbar. Im positiven Sinne scheuen die Komponisten dabei keine Klischees, und das Ergebnis gibt ihnen recht!

Überwiegend akustische Instrumente schaffen Klangbilder und einen Puls von einem Schlagzeug, das die Frage, worum es in dieser Geschichte eigentlich geht, unterstreicht – und damit die Spannung hochhält.

Eine gelungene Symbiose aus Film und Musik.

JESSICA DE ROOIJ für „DIE WELT STEHT STILL“ 

So wie sich die Pandemie langsam in das Leben der Protagonist:innen einschleicht, so subtil begleitet Jessica de Rooijs fein austarierte Filmmusik das Geschehen. Dabei hält sich der sparsam, aber präzise eingesetzte Score angenehm zurück, ist nie sensationalisierend oder effekthascherisch und lässt dem Zuschauer genug Freiraum, das Gesehene aufzunehmen. Gleichzeitig berührt die sensibel orchestrierte Musik genau an den richtigen Stellen und entwickelt eine Tiefe, die dem Film im besten filmmusikalischen Sinne eine zusätzliche Dimension verleiht.

JOACHIM DÜRBECK und RENÉ DOHMEN“ für „ZERV – ZEIT DER ABRECHNUNG“

Mit ihrer Musik zur Fernsehserie „Zerv“ zeigen „Dürbeck und Dohmen“ erneut ihre ganz eigene Handschrift. Die souveränen, modernen Kompositionen folgen keinem Trend und vereinen minimalistische, atmosphärische und thematische Elemente gekonnt zu einem dramaturgisch dichten Soundtrack.

Klischees werden elegant umschifft, die Spannungsbögen werden durch emotionalisierende, dramatische und komödiantische Momente intelligent mit einander verwoben. Die gesamte Klanglandschaft ist durchgehend eigenständig, ungewöhnlich, doch nie abgehoben. Die Musik trägt die Serie im besten Sinne voran – in die Spannung, aber auch in der Ruhe und Entwicklung, und hält die Zuschauer so an der Geschichte fest.

LAURA MIHAJLOVIC, MAX WIEDEMANN und QUIRIN BERG für „DIE IBIZA AFFÄRE“

Die Produzent:innen haben ein aktuelles Thema aufgenommen und den Mut gehabt, diesen grotesken Stoff erfolgreich zu produzieren. Es war eine enorme Herausforderung, diese Geschichte zu erzählen, ohne dabei den bizarren Humor zu verlieren, dennoch das dahinter liegende dramatische Thema sehr ernst zu nehmen und in eine überzeugende filmische Form zu bringen.

Entstanden ist eine fiktionale Geschichte vor sehr realem Hintergrund. Das glänzende Drehbuch von Stefan Holtz und Florian Iwersen und eine präzise Regie von Christopher Schier erzählen in epischer Tiefe eine „Politposse“ und ziehen den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute in den Bann. Kreativ und detailliert werden die Begebenheiten um das ‚Ibiza Video‘ fiktionalisiert und fast durchgehend in einen Kontext mit kleinteiliger journalistischer Recherche-Arbeit gebracht. Hier geht es den Produzenten nicht um das lustig-unterhaltsame Nacherzählen eines grotesken Polit-Desasters. Der Mehrteiler hat ein ernsthaftes Thema, das aus unglaublich viel Material aus dem aktuellen partei-politischen Betrieb herausgefiltert und so erzählt wird, dass kriminelle, korrupte und populistische Aktionen unzweifelhaft als solche erscheinen. Wie absurd die Hintergründe und jeweiligen Absichten und Ansätze auch gewesen sein mögen, die Geschichte nimmt diese so ernst, wie die bitteren Auswirkungen auf unser Leben letztendlich auch sind.

Der Vierteiler „Die Ibiza Affäre“ ist herausragende Fernsehfiktion und eine auszeichnungswürdige produzentische Leistung. Wenn – wie in diesem fulminanten Mehrteiler – im Ergebnis einfach alles zusammenpasst, ist das die Leistung der Produzent:innen Laura Mihajlovic, Max Wiedemann und Quirin Berg.

 

GABRIELA SPERL, MAX WIEDEMANN, QUIRIN BERG und MIRIAM KLEIN für

 „ZERV- ZEIT DER ABRECHNUNG“

Bei „ZERV – Zeit der Abrechnung“ ist den Produzent*innen etwas Großartiges gelungen: Auf Basis eines Originalstoffs eine Serie zu erschaffen, die die Erwartungen nicht erfüllt – im allerbesten Sinne. Eine Serie, die in jeder Hinsicht und bis zum Ende überrascht. Das liegt nicht nur am Buch, am Cast und an der Regie, sondern an der gesamten Produktion. Bei ZERV ist – und auch das ist in Deutschland etwas Besonderes – nichts voneinander zu trennen, alles ist aus einem sehr besonderen Guss.

Kamera, Kostüm, Maske, alle Gewerke arbeiten hier daran, eine Welt zu bauen, eine Geschichte zum Fliegen zu bringen, Charaktere zum Leben zu erwecken. Denn das ist es vor allem, woran hier mit großem Erfolg gearbeitet wurde: In diesem Kosmos bewegen sich Figuren mit einem Eigenleben. Menschen, die arbeiten, mitunter Quatsch reden und Fehler machen. Der Plot ist von exakt diesen Charakteren nicht zu trennen. Überhaupt hat diese Serie nichts Museales – ZERV ist voller Leben. Eine Serie, die den Mut hat, in jeder Hinsicht aufs Ganze zu gehen.

So werden hier Grenzen des Genres gesprengt, der Krimiplot um Panzer und Geld gerät in den Hintergrund. Und plötzlich ist alles eine zarte, raue, immer emotionale, aber nie kitschige Erzählung über Menschen aus Ost- und Westdeutschland, die mehr miteinander zu tun haben, als sie dachten. Dass das alles in der schweren Zeit des Lockdowns entstanden ist, ist die Kirsche auf dieser produzentischen Torte.

 

CARSTEN KLEBER und CHRISTIAN ULMEN FÜR „DIE DISCOUNTER“ 

Der Supermarkt als Arbeitsumfeld ist das ideale Setting für Comedy, das weiß jeder, der schon mal in einem gearbeitet hat. Größenwahnsinnige Filialleiter, penible Azubis, stolzes Kassenpersonal und bocklose Studenten, die sich was dazuverdienen wollen. Alles findet sich auch hier in der Mockumentary „Die Discounter“ bei Feinkost Kolinski in Hamburg-Altona. Produziert von Carsten Kleber und Christian Ulmen, die einer Riege verheißungsvoller Nachwuchsschauspieler die Bühne respektive den Supermarkt überlassen haben. Die Discounter ist geschrieben und inszeniert von den beiden Schauspielern Emil und Oskar Belton und ihrem Kollegen Alexander Bruno. Die Serie strotzt vor derbem Humor und der Frische und Unverbrauchtheit des Casts. 

Das fiktive aber unsichtbare Doku-Team porträtiert die Angestellten des Supermarkts, die regelmäßig in Interview-Situationen das Geschehen meist böswillig kommentieren. Immer wieder wird dabei auch die vierte Wand durchbrochen, wenn die Protagonist:Innen direkt in die Kamera blicken und es schaffen, die unangenehmen Situationen von der Verkaufsfläche direkt in das heimische Wohnzimmer zu transportieren.

„Um ehrlich zu sein,“ sagt Schauspieler Bruno Alexander in einem Interview, „wissen wir auch nicht ganz genau, warum wir das machen durften. Weil, wir sind einfach voll … voll unprofessionell“. Vielleicht ist es das, was Carsten Kleber und Christian Ulmen, als Produzenten gereizt hat. Frische. Und zwar echte, spontane!

Wir nominieren Carsten Kleber und Christian Ulmen für ihren produzentischen Mut, jungen Menschen die Chance zu geben sich auszutoben, ihre Träume und Visionen zu verwirklichen. Sie haben erkannt, dass die Zeit reif war für ein Format wie dieses. 

 

 

NICO GREIN und NADINE LEWERENZ für „DAS WEISSE SCHWEIGEN“

Der Fall Niels Högel bietet durch die Vielschichtigkeit, die sich nach und nach aufblättert, eine große Projektionsfläche für gesellschaftliche, juristische, moralische und emotionale Empörung, wenn nicht sogar Wut. Umso eindrucksvoller ist es Nico Grein und Nadine Lewerenz gelungen, alle Aspekte unaufgeregt und in Teilen dokumentarisch anmutend aufzuzeigen. So wird die stille Gewalt des Geschehens nachvollziehbar.

Selten wurde ein derart komplexes Wirrwarr so plausibel in das Format eines Einzelstücks verpackt. Dies kann nur funktionieren durch ein nahezu perfektes Zusammenspiel der einzelnen Gewerke, das wir als herausragende Leistung der Redaktion, der Dramaturgie und des Producing auszeichnen.

SANDRA NAUMANN, DANIEL REMPSBERGER, FRANK SCHMUCK und NICOLE RICHTER für „DEUTSCHLAND 9/11“

11. September 2001: Die Terroranschläge in New York und Washington D.C. schockieren die ganze Welt und prägen die folgenden Jahre wie kaum ein anderes Ereignis. Über 20 Jahre nach dieser Katastrophe glaubt man, bereits alles darüber gehört und gesehen zu haben. Doch „Deutschland 9/11“ schafft es, die Geschichte aus deutscher Perspektive noch einmal überraschend frisch und vor allem relevant aufzubereiten. Dass die Spur des Terrors ausgerechnet nach Deutschland führt, wird bereits einen Tag nach den Anschlägen klar. Die Folgen für Politik, Justiz und Medien, aber auch für Angehörige und Augenzeugen werden durch zahlreiche Interviews veranschaulicht.

Dem dramaturgisch klug gebauten Film gelingt es, mit hervorragender Recherche und guten Bildern die Ereignisse von damals aus deutscher Sicht neu einzuordnen.  Dabei bleibt er aber keineswegs in der Vergangenheitsbewältigung hängen, sondern spannt den Bogen über Afghanistan bis in die Gegenwart.

Eine Gemeinschafts-Leistung von Sandra Naumann, Daniel Rempsberger, Frank Schmuck und Nicole Richter, die eine Auszeichnung verdient.

 

BIRGIT RASCH, ANDREAS FAUSER, DAGMAR MIELKE, ROLF BERGMANN, NICOLE RIPPERDA und BEATE SCHLANSTEIN für „SELENSKYJ – EIN PRÄSIDENT IM KRIEG“

Es gibt wohl kaum eine Persönlichkeit, die das Jahr 2022 so geprägt hat und so präsent ist wie der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj. Innerhalb kürzester Zeit musste er sich vom Komiker zum Präsidenten und Anführer des Widerstands entwickeln, was ihm wohl kaum jemand in dieser Form zugetraut haben dürfte.

Vielen Zuschauern wird seine Geschichte auch schon vor diesem Dokumentarfilm bekannt gewesen sein. Ihrer Relevanz tut das jedoch keinen Abbruch. Denn das Team aus Birgit Rasch, Andreas Fauser, Dagmar Mielke, Rolf Bergmann, Nicole Ripperda und Beate Schlanstein schafft es, diesen Mann durch eine kluge Struktur, Interviews – vor und während des Krieges – sowie gut ausgewählten Expert*innen noch einmal besser und kompakter einzuordnen, als das vielen Beiträgen zuvor gelungen ist. Ein äußerst gelungener Film über den Werdegang eines Mannes, der jetzt schon einen festen Platz in den Geschichtsbüchern hat.

DENNIS GANSEL und HANS STEINBICHLER für „DAS BOOT“

Dennis Gansel und Hans Steinbichler verknüpfen drei in ihrer Tonalität ganz unterschiedliche Handlungsstränge über den Verlauf der Serie zu einem sehr stimmigen Kriegsepos und etablieren dabei eine ganz eigene, visuell dichte Erzähldynamik.

Die Regisseure setzen die emotionalen und dramaturgischen Szenen extrem effektiv um, sowohl durch ihre glaubhafte Schauspielerführung als auch durch den Einsatz von Bild- und Toneffekten. Es ist die auffallende Regie-Vision beider, die zu diesen starken Schauspiel-Leistungen, Bildern und Emotionen innerhalb dieser Big-Budget Produktion führt.

 

ANNA ZOHRA BERRACHED für „TATORT – DAS KALTE HAUS“

 Fulminant, bildstark und hoch emotional inszeniert die Regisseurin die Geschichte einer toxischen Beziehung.

 Sie führt den Zuschauer am Anfang in ein dunkles, kaltes Haus. Eine ganze Nacht bleiben wir und spüren – quasi in Echtzeit –  wie sich der Plot verdichtet. Die Regisseurin wickelt uns gekonnt ein, lässt uns maximal nah an das Innenleben der Figuren und entlässt den uns nach 90 Minuten atemlos. 

Wir sagen „Chapeau“, liebe Anna Zohra Berrached.  Mutig und mit ganz viel Kraft setzen Sie sich mit dieser beeindruckenden Regieleistung an die Spitze.

 

EMIL BELTON, OSKAR BELTON und BRUNO ALEXANDER für „DIE DISCOUNTER“

Dahin gehen, wo die Leute wirklich sind – dieser Devise haben sich die Macherinnen und Macher der „Discounter“ verschrieben.

Sie haben eine ganz eigene Bildsprache und Haltung zu ihren Figuren gefunden, die das niederländische Original auf kongeniale Weise auf die deutsche Realität übertragen und weiterentwickeln. Und das vielleicht Wichtigste an dieser ausgezeichneten Regiearbeit: Nie werden die Figuren denunziert oder lächerlich gemacht. Wir lachen mit ihnen, niemals über sie.

Bravo an das junge Regieteam!

 

THOMAS SCHUBERT als FELIX ARMAND in “KING OF STONKS”

Charmant und unbeholfen wickelt er uns genau wie seine Kunden um den Finger. Und wir würden ihm alles abkaufen! Weil es so viel Freude bereitet, Thomas Schubert dabei zuzusehen.

Als vielschichtiger, nuancenreicher und lebensnaher Charakter nimmt er uns mit in seine Abwärtsspirale. Mühelos gelingt der Schlagabtausch mit seinem Sparringpartner Matthias Brandt. Thomas Schubert ist Felix Armand: Ein liebenswerter Loser, der bis zum Schluss für seine Überzeugung kämpft – und gewinnt.

FABIAN HINRICHS als PETER SIMON in „ZERV – ZEIT DER ABRECHNUNG“

Sein eigener Sinn für Humor irritiert, seine leicht zynische Art wirkt befremdlich, seine durchlässige Unsicherheit reizt. Steif, spröde, leicht entrückt sind Adjektive, die einem zu dieser von Fabian Hinrichs so nuancenreich gestalteten Figur einfallen. Gleichzeitig möchte man sie umarmen und doch wieder von sich stoßen, wie sie sich im Verlauf der Handlung langsam aufblättert und uns dabei Stück für Stück ans Herz wächst. Ein ganz besonderer Charakter, fein gezeichnet mit Hingabe in liebevoller Skurrilität, in jedem Blick, jeder Geste, jedem Satz, so dass man nicht aufhören möchte, ihm zu zuschauen. „Wir wollen ja nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen…“. Aber Fabian Hinrichs ist Kommissar Simon und umgekehrt. – Genial und überzeugend.

 

SEBASTIAN KOCH als MICHAEL JACOBI in „EUER EHREN“

Sebastian Koch beeindruckt durch sein intensives und facettenreiches Spiel. Den großen Entwicklungsbogen seiner Figur, vom aufrechten, unbestechlichen Richter zur Marionette des Bösen, getrieben von Schuld, Angst und Liebe spielt er glaubwürdig, uneitel und verletzlich, so dass man als Zuschauer seine Verzweiflung fast körperlich miterleben kann. Er scheint sich mit seiner Figur einerseits absolut zu identifizieren – und führt sie doch so farbenreich und ambivalent, dass man von hoher Kunstfertigkeit im besten Sinne sprechen muss.

ULLRICH NOETHEN als NOBBE in „DIE WESPE“

Ulrich Noethen verkörpert den charmanten, teils tragisch-komischen Alkoholiker Nobbe absolut überzeugend. Sein Können ist vielschichtig und überragend. Der mutige Spagat zwischen tragischer und komischer Darstellung bis hin zum absoluten Tiefpunkt seiner Gefühlslage beeindrucken nachhaltig.

Noethen spielt warmherzig, pointiert, authentisch, mit „Berliner Schnauze“ und bildet, frei von Eitelkeit, ein glaubwürdiges Team mit seinem Spielpartner. All das macht seine Figur preiswürdig.  

CHRISTOPH FRANKEN als ANDY in „NORD BEI NORDWEST – DER ANDY VON NEBENAN“

Christoph Franken verkörpert den geistig beeinträchtigten Andy durch feines Spiel, ohne die Figur vorzuführen oder sich klischeehafter Äußerlichkeiten zu bedienen. Seine Beeinträchtigung zeigt sich in Momenten der Begegnung. Zwischenmenschliche Barrieren werden durch Körperkontakt zum Spielpartner oder über Requisiten sichtbar.

Franken berührt durch sein emotionales Spiel. Die Brüche, in denen er Zerrissenheit, Unsicherheit, die fehlende Kraft zu reflektieren spielt, spiegeln sich in seiner feinen Mimik wider. Aggression lässt er – für die Zuschauenden beinahe fühlbar – schmerzhaft durch seinen Körper fließen und gibt Andy eine unberechenbare und gefährliche Seite.  

HARALD WINDISCH als ERMITTLER ADRIAN ERLACHER in „IM NETZ DER CAMORRA“

In diesem spannenden Mafiathriller spielt Harald Windisch den leisen Solisten Adrian Erlacher, der durch seine feste Entschlossenheit die Ermittlungen leitet. Er besticht durch seine Zielstrebigkeit und lässt in keinem Augenblick sein Ziel außer acht. Mit Präzision, mit jedem Blick und jeder Geste gelingt ihm ein kompromissloses Spiel. Charakter und Schauspieler verschmelzen zu einer souveränen Figur.

Dies glaubhaft auf die Leinwand zu bringen ist eine herausragende schauspielerische Leistung. 

LAVINIA WILSON für LEONIE „LEO“ ROTH in „LEGAL AFFAIRS“

Eine skrupellose Frau, der man auf den ersten Blick unterstellen könnte, sie giere ausschließlich nach Macht und ihrem eigenen Vorteil. Aber dann schwingt da noch so viel Leichtigkeit, Sinnlichkeit, Aggression, Härte und Sehnsucht mit, dass wir sie eben nicht so schnell einordnen können. Vollgas ist das Motto! Den Zusehenden – wie der Hauptdarstellerin selbst – bleibt keine Zeit zum Durchatmen!

Lavinia WILSON nimmt uns als Leo Roth mit auf eine Reise durch alle Facetten ihrer Figur. Sie zieht uns nach und nach in ihren Bann. Die Schlinge wird immer enger. Aber man will sich gar nicht dagegen wehren. Man WILL wissen, wer Leo Roth ist. Diesen scheinbar so kontroversen, aber dadurch erst recht so wunderbar menschlichen, Charakter verstehen. – Und diesen Einblick verschafft uns Lavinia Wilson als diese zerbrechliche, „dunkle“ und so zeitgemäße Heldin mit ihrem nuancierten und zutiefst glaubwürdigem Spiel.

Eine „unfassbare“ Leistung – im wahrsten Sinne des Wortes! 

 

LEA DRINDA für CHARLIE in „BECOMING CHARLIE“

Lea Drinda ist in „Becoming Charlie“ eine kleine, tickende Bombe. Leichtfüßig, liebevoll und im nächsten Moment von einer solch enormen Zerrissenheit und kindlichen Wut erfüllt, die tief berührt.

Diese unaufhörliche, offene Suche: nach Zuneigung, nach Lösungen, nach dem eigenen Platz im Leben – den eigenen Pronomen. Dies macht Lea Drinda auf eine so spielerische und absolut glaubwürdige Art, dass man ab Sekunde eins mit Charlie mitlebt und -fühlt. In ihrem Spiel gibt es keine Frage nach richtig oder falsch, keine Bewertung. Sie schenkt ihrer Figur in jedem Moment eine vollkommene Urvertrautheit, die fesselt.

Lea Drindas farbenfrohes und vielseitiges Spiel, diese fragile und brüske Körperlichkeit: in sich eine großartige Leistung, die die Serie weit über eine reguläre Jugend-Coming-of-Age oder Coming-Out Geschichte hebt. Nachhaltig beeindruckend und absolut preiswürdig.

 

NADJA UHL für KARO SCHUBERT in „ZERV – ZEIT DER ABRECHNUNG“ 

Zerv, ein sechsteiliges und äußerst beeindruckendes Stück Zeitgeschichte über die wenig bekannte „Zentrale Ermittlungsstelle für Regierungs- und Vereinigungskriminalität“. Nadja Uhl spielt darin die ostdeutsche Kriminalhauptkommissarin Karo Schubert, die sich mit dem scheinbaren „Superbullen aus dem Westen“ in die Ermittlungsarbeiten stürzt. Man könnte sagen: „Bodenständige Ossi-Frau mit Berliner Schnodderschnauze – klar, so was kann die Uhl.“ 

Aber wie präzise sie da agiert, staunt, schweigt, es sprachlich auf den Punkt bringt: Das ist einfach großartig. Nadja Uhl berührt in jedem Blick, sie sprüht vor Lebenslust und besitzt ein sensationelles Timing. Sie beweist uns in dieser Serie einmal mehr, dass es nicht immer das dunkle Drama sein muss, das bewegt. Uhl stattet Karo mit so viel Wärme, Klugheit, Humor und Nahbarkeit aus, sodass man nicht mehr abschalten kann. Ihre Leistung macht sie zur Traumbesetzung und vor allem zu einer verdienten Preisträgerin.

TANJA SCHLEIFF als „ULLA LÜTJEN“ in „ELLA SCHÖN“

Was macht Tanja Schleiff, wenn sie Ulla Lütjen spielt? Man kann es in einem Satz formulieren: Sie brennt ein Feuerwerk ab! Mit funkensprühendem Humor und einem perfektem Timing feuert sie dabei ihre Raketen in jeder Szene ab. Gleichzeitig ist sie völlig uneitel. Und überraschend: Man weiß vorher nicht, wie sie als nächstes reagieren wird. Diese Schauspielerin wirkt zu 100 Prozent authentisch, wenn sie scheinbar impulsgesteuert agiert.

Reflexartig dürfen wir da innerhalb von Sekunden wechselnde und dabei immer absolut stimmige Signale empfangen, die Gesicht und Körper senden. Dabei bedient sie emotional eine große Fallhöhe. Von der siegessicheren, überheblich arroganten Karrierefrau bis zur geknickten Bittstellerin mit Tränen in den Augen durchlebt sie ihre Rolle wahrhaftig! Die Kombination von echten dramatischen Momenten und Momenten, in denen sie blitzschnell, souverän und fast unterkühlt aus der Hüfte schießt, zeigen die enorme Spannbreite dieser Schauspielerin.

NAGMEH ALAEI als „JACKIE“ in „ICH DICH AUCH“

 Nagmeh Alaei spielt in „Ich Dich auch“ mit großer Leichtigkeit Jackie, eine liebenswürdige junge Frau voller menschlicher Schwächen und naiver Zerstreutheit.

Mit einem hervorragenden komödiantischen ‘Timing’ kreiert sie eine Figur, die mit Unbedarftheit und Naivität doch herzensklug und gutmütig ist. Und mit feinen spielerischen Mitteln schafft sie es, das Publikum für ihren kleinen Traum als Kosmetikvertreterin einzunehmen und mitfiebern zu lassen. Die emotionale Reise von der Freude, etwas geschafft zu haben, bis zur Einsicht, wieder einmal wegen der eigenen Gutgläubigkeit in etwas hineingerasselt zu sein, lässt sie die Zusehenden mit erleben. Sie nimmt es als positive Erfahrung und bleibt humorvoll, trotz aller Enttäuschung und Ernüchterung.

Es bereitet große Freude, Nagmeh Alaei bei den vielen kleinen Brüchen und Wendungen ihrer Figur Jackie zwischen Begeisterung, Verwunderung und Verzweiflung zuzuschauen. Der Kontrast zwischen Schein und Sein – Nagmeh Alaei meistert die Balance großartig! Herzlichen Glückwunsch!

ELEONORE WEISGERBER als „INGE“ in „AUF DEM GRUND“

Eleonore Weisgerber durchlebt in ihrer Rolle als „Inge“ eindrucksvoll ein Familiendrama. Die Katharsis, die man sich als Zuschauer und Zuschauerin für Inge wünschen würde, lässt sie in dieser anspruchsvollen Rolle nicht zu. Bis zum Schluss trifft sie Spielentscheidungen, die Inges unverarbeitetes Trauma widerspiegeln. Ohne Kompromisse verkörpert sie einen Menschen, der zwar schicksalsbedingt, aber eben auch aufgrund fehlender Bereitschaft zur Aufarbeitung, den Ursprung allen Unglücks im eigenen Kind sieht. Wie Weisgerber dies in jeder Szene und jedem noch so alltäglichen Moment spielt, beeindruckt und schockiert zugleich. Die ganze Tragödie einer Familie bündelt sich in dieser Rolle.

Die im Laufe des Lebens völlig verhärtete Figur, mit der man als Zuschauer und Zuschauerin trotz aller Kälte im enthüllenden Moment mitfühlen kann, hält die unerträgliche Spannung des Films bis zur letzten Minute aufrecht – dank Eleonore Weißgerbers Spiel!

GERD GRZESCZAK, SIMON GRZESCZAK, DENNIS GRZESCZAK und TOMAS EREMINAS FÜR „SISI“

Modern, sexy und actionreich sollte die RTL+-Serie „Sisi“ werden. Und so haben die Stunt-Koordinatoren Gerd und Simon Grzesczak die Stunts auch in Szene gesetzt.

Die Pferde sind nicht nur Beiwerk oder Mittel, um die Zeit zu zeichnen. Wir sehen starke Reitszenen, die die Handlung antreiben und zur Charakterisierung dieser unkonventionellen Kaiserin beitragen. Highlights sind der Sturz eines Tieres, ein hoch spezialisiertes Stuntpferd, dessen Einzelheiten wir in Slow-Motion verfolgen können – und eine Schlacht: Diese Schlacht ist ein sorgfältig inszeniertes und gut getimtes scheinbares Durcheinander aus Kavallerie und Bodentruppen. Schauspieler und Stuntleute kämpfen und spielen überzeugend mit verschiedensten Waffen, dazwischen Reiter und diverse Explosionen. Einfach gut gemacht! Eine schöne Mischung aus klassischer und moderner Action-Umsetzung.

Das Stuntteam hat für eine deutsche Fernsehproduktion einmalige Bilder geschaffen. Manchmal brutal und trotzdem schön. Für die Nominierungskommission ein absolutes Highlight der Stunt-Projekte in diesem Jahr.

… Ein kleines „i-Tüpfelchen“ ist es, dass dies Gerds letzte große Produktion in seiner langen Karriere gewesen ist. Es würde uns für ihn, seine Söhne und sein Team freuen, wenn diese Leistung bei den Mitgliedern der Akademie ebenfalls so gut ankommt wie bei uns.

 

MARCEL STEFANSKI, NIKOLAI MOHR und CECILIA DIESCH für “ONE NIGHT OFF”

Zwei möglichst unterschiedliche Charaktere, ein absurdes Ziel und jede Menge Turbulenzen auf dem gemeinsamen Weg – das sind Zutaten für eine Buddy Komödie wie „One night off“. Für den nötigen Drive sorgen coole Auto-Fahrszenen, die von Präzision und einem perfekten Timing leben. Die Bodystunts sind hervorragend inszeniert, so dass sie den Humor der Komödie bis ins Detail umsetzen. Besonders der Sturz der „Schwester Sarah“ von einer Musicbox, an dieser Stelle von Stuntwoman Cecilia Diesch gespielt, gefällt der Nominierungskommission in seiner Gestaltung und der herausragenden Umsetzung.

„Cooler Look. Im Rahmen der Mittel wurde viel erreicht.“ sagt die Nomkomm. „Die Stunts machen einfach Spaß und passen gut in die Handlung.“

 

MARC SIEGER für „BLACKOUT“

Effektvoll beginnt die Serie „Blackout“ mit einem Stunt. Bei einer Autofahrt fällt der Strom und damit die Ampeln aus. Die Fahrer sind verwirrt, können jedoch mit Vollbremsungen Schlimmeres verhindern und dann – bähm – crasht ein Laster in das Auto unseres Protagonisten. 

Besonders erwähnenswert sind die Szenen in der Achterbahn, in der Menschen kopfüber hängen und eine Frau aus großer Höhe abstürzt. 

Die Aufgaben für Stunt Coordinator Marc Sieger waren vielfältig und definitiv anspruchsvoll. Er hat sie kreativ, mit großem Fachwissen und Überzeugungskraft umgesetzt. Die Stunts haben einen großen Anteil daran, zu schockieren, den Zuschauer zu emotionalisieren und zu erzählen, was mit Worten schwer auszudrücken ist.

 

CHRISTIAN SCHÄFER für „BLACKOUT“

Das düstere Szenario der Serie „Blackout“ ist erschreckend und zugleich packend. Das herausragende Szenenbild von Christian Schäfer bedient hervorragend die Dramaturgie der Ereignisse, unterstützt und verfeinert sie, kreiert die benötigten Bilder absolut schlüssig und unaufdringlich. Man merkt dabei nicht den enormen Gestaltungswillen. Alles, was visuell präsentiert wird, ordnet sich der Geschichte unter und verstärkt sie.

Die namengebende Dunkelheit wird glaubhaft übersetzt. Man spürt die enge Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen – besonders mit Regie, Kamera, Licht und VFX. Die Sets sind an jeder Stelle absolut glaubwürdig. Ihre Ausgestaltung, auch die Dunkelheit, die Schatten und Lichtreflexionen ziehen einen mühelos in die Serie hinein und lassen einen dranbleiben.

Die szenische Arbeit von Christian Schäfer überzeugt durch ihre Genauigkeit, die unprätentiöse Darstellung, das fast Unauffällige der Mühen – die sichtlich unternommen wurden.
Da ziehen wir den Hut. Respekt!

BETTINA SCHMIDT für „DIE WESPE“

Einfach fantastisch. – Bettina Schmidt hat eine Welt geschaffen, die den Zuschauer von Anfang an in ihren Bann zieht, reinzieht, mitzieht, wie ein Pfeil mitfliegt.

Die Welt des Darts, die Wohnungen der Protagonisten, die Häuser, Hotels, Läden, Bars der Episodenfiguren, die Außenmotive, die Requisiten und Ausstattung. Alles ist perfekt im Detail, nichts dem Zufall überlassen, alles ausgewogen.

Das Farbkonzept zieht sich konsequent angenehm durch alle Folgen der Serie. Die Zusammenarbeit mit der Regie, Kamera, Kostüm, Maske und VFX ist grandios. Man ist in freudiger Erwartung auf jede neue Folge und deren Visualisierung. Selten gab es ein so passendes Szenenbild zu den Rollenfiguren, durch das jeder Charakter noch besser profiliert wird.

Eine Fachfrau mit ihrem gut angeleiteten Team war hier am Werk: Bettina Schmidt hat unsere DAfFNE dieses Jahr mehr als verdient.

KNUT LOEWE für „ZERV – Zeit der Abrechnung“

Eine Welt im Umbruch. Berlin. Die Mauer ist gefallen, eine neue Welt steht vor der Tür, Deutschland ist wiedervereinigt, aber die alte Welt ist noch überall zugegen. Gleichzeitig gibt es neue Ideen, neue Vorgaben, aber auch neue Verbrechen auf der Bühne eines maroden und abgewickelten sozialistischen Staates.

Wie stellt man das dar? – Mit Bravour und einem sehr unaufdringlichen und natürlich wirkendem Szenenbild. Knut Loewe hat in „Zerv“ nicht den Weg der Überzeichnung gewählt, kein Zuviel an Farben, Texturen oder Mustern, auch nicht zu fad, zu trist, zu arm, zu farblos oder gar eine lieblose DDR. Mit einer gekonnten Leichtigkeit und einer großen Glaubhaftigkeit werden die Räume inszeniert und gestaltet.

Der Film zeigt ein Deutschland, das so nicht mehr existiert. Vor diesem Hintergrund ist es um so beachtenswerter, dass diese Serie in den 2020er Jahren im deutlich veränderten Berlin produziert wurde. – Die Liebe zum Detail, mit der Knut Löwe und sein Team diese Nachwenderealität wieder auferstehen lassen, ist hinreißend. Man riecht förmlich die berühmten DDR-Putzmittel, die Zwei-takter in den Straßen, man hört das Knarzen der Böden und Möbel in der Behörde.

Das alles bietet eine Bühne für die Dramaturgie der Geschichte und das Spiel der Darstellenden und ordnet sich diesem Geschehen respektvoll unter.

Für uns Kollegen eine wunderbare Arbeit. 

 

 

 

THOMAS SZABOLCS, KIRSTEN KUNHARDT und CLEMENS GRULICH für „IM NETZ DER CAMORRA“

Wenn es einem deutschen Zuschauer gelingt, den Protagonisten mühelos durch Dialekte und über verschiedene Sprachen hinweg zu folgen, liegt das – neben dem grandiosen Spiel – zunächst an der formidablen Sprachverständlichkeit. Und diese braucht einen präzisen O-Ton, der dann in der Mischung glänzen kann. 

Das dynamische Spiel in „IM NETZ DER CAMORRA“ wird mit einem nuanciertem Sound-Design unterstrichen. Die Atmosphäre bleibt allgegenwärtig dramatisch intensiv, ob in den Weinbergen oder den Hinterzimmern.  Bei dieser Produktion harmonieren Sprache, Sound Design und Musik besonders gut durch eine atmosphärische Mischung, die die düstere Bedrohung in jeder Einstellung erklingen lässt.

Eine fabelhafte Team-Leistung von Thomas Szabolcs, Kirsten Kunhardt und Clemens Grulich, die eine Auszeichnung wert ist!

FRANK HEIDBRINK, RONNY STOLPER und ERIK VOGEL für „HONECKER UND DER PASTOR“

Leider ist unser geschätzter Kollege Frank Heidbrink im letzten Jahr verstorben. Seiner Persönlichkeit, und seiner zahlreichen grossartigen Arbeiten wollen wir bei dieser Laudatio besonders gedenken.

Bei der Produktion „Honecker und der Pastor“ fügt der Sound dem beeindruckenden Spiel der Hauptdarsteller/Innen mit prägnanter Präzision eine weitere Ebene hinzu und konterkariert perfekt die absurde Situation.

Die gefühlvolle Intensität des Sound-Designs harmoniert in seiner unaufdringlichen Präsenz mit Schauspielführung und Bildgestaltung. Mit seiner eigenen Dramaturgie führt es die Geschichte weiter – und die saubere Sprache unterstreicht das zurückhaltende und dabei packende Spiel.

Die Zeit, die Geschichte und die mitunter widersinnigen Emotionen werden in der Tonmischung historisch korrekt lebendig.

Diese rundum gelungene Tongestaltung von Frank Heidbrink, Ronny Stolper und Erik Vogel verdient fraglos eine Auszeichnung.

 

ED CANTÚ, DOMINIK LEUBE, MANUAL VOGT, PHILIPP BITTER und JÖRG ELSNER für “ALMOST FLY”

Es ist immer eine Herausforderung, ein Ensemble gut aussehen zu lassen. Und erst recht, es gut klingen zu lassen. In “Almost Fly” fängt der O-Ton das Charismatische der jungen Protagonisten perfekt ein und unterstützt die Darsteller mit einer nuancierten, kraftvollen Tonmischung.

Allgegenwärtige Musik, Live Performances, Konzerte sind – der Erzählung entsprechend – wunderbar realistisch abgemischt und prägen so den Charakter der Produktion.

Das Sound Design bleibt über alle Teile hinweg aus einem Guss, historisch glaubhaft und immer fein verwoben mit den starken musikalischen Elementen der Produktion.

Das stimmige Zusammenspiel von Ed Cantú, Dominik Leube, Manual Vogt, Philipp Bitter und Jörg Elsner macht diese Produktion zu einem akustischen Genuss. – Almost, als wäre man direkt dabei. Großartig!

JASMIN HASEL, FALK BÜTTNER, MARKUS STREHL, ANDREAS TRÖGER und CHRISTIAN STILLER für „BLACKOUT“

Die in dieser Serie eingesetzten Visual Effects zeigen auf ganz besondere Weise, wie Geschichten in ihrer Dramatik vom Einsatz digitaler Techniken profitieren.

Um die Folgen des titelgebenden Strom-„Blackouts“ visuell eindrucksvoll darzustellen, haben die VFX-Teams mit Jasmin Hasel, Falk Büttner, Markus Strehl, Andreas Tröger und Christian Stiller verschiedenste Techniken eingesetzt: von reinen Retuschen bis hin zu komplexen Matte-Paintings und 3D-Modellen. Dadurch war es überhaupt erst möglich, die Handlungsorte und ganze Städte komplett zu verdunkeln – nicht nur bei eindrucksvollen Totalen, sondern auch bei reinen Dialogszenen außen, die sonst so nicht darstellbar gewesen wären.

Die VFX in „Blackout“ sind zu keiner Zeit Selbstzweck, sondern bleiben für den Zuschauer unbemerkt, und dank der hervorragenden Qualität denkt man nicht eine Sekunde darüber nach, ob das alles echt ist.

Eine ausgezeichnete Teamleistung!

ROLF MUETZE, CHRISTIAN LASKAWI, JOHANNA BISCHOPINK, SCHERIN RAJAKUMARAN und TIMO STAMPA für  „DER REBELL“

Legendär! 1985 gewann Boris Becker im Alter von 17 Jahren bei den Wimbledon Championships das große Finale. Nur ein Jahr später kam es zu einem weiteren legendären Finale, bei dem Boris Becker die damalige Nummer eins der Welt, Ivan Lendel, besiegte.

Es ist ohne Frage eine kniffelige Aufgabe diese ikonischen Momente glaubwürdig in Szene zu setzen. – Eben diese kniffelige Aufgabe wurde vom VFX-Team von „Lavalabs“ bravourös gemeistert. Unter der Leitung von VFX-Supervisor Christian Laskawi gelingt es dem Team, die Illusion eines mit Menschenmassen gefüllten Wimbledon Stadions zu kreieren – komplett digital nachgebaut und mit hunderten voll animierter Zuschauer besetzt.

Fachlich gesprochen hat das VFX Team von „Lavalabs“ eine beeindruckende Arbeit im Bereich der visuellen „Look Entwicklung“, der „Digital Environment Creation“, der „CG Animation“, der „Crowd Simulation“ und der perfekten Integration von „Lighting“ und „Compositing“ abgeliefert.

Zu dieser hervorragenden Leistung gratulieren wir Rolf Muetze, Christian Laskawi, Johanna Bischopink, Scherin Rajakumaran und Timo Stampa ganz herzlich!

TOBIAS LOHF und YANNIK HESS für „DIE WESPE“

Bei DIE WESPE werden aus Florian Lukas und anderen Schauspielern talentierte Dart-Spieler, die so oft ins Schwarze treffen, dass sie es problemlos mit den Stars der Branche bei den jährlichen Weltmeisterschaften im „Pally Ally“ aufnehmen könnten. 

Dies ist weder ihrem Training noch ihrem eventuell vorhandenen Talent zu verdanken, sondern einzig und allein den unglaublichen Fähigkeiten des VFX-Teams von „outside the club“ unter der Leitung von Tobias Lohf und Jannick Heß. 

Sie haben digital erschaffene fotorealistische Dart-Pfeile so animiert, dass diese stets exakt an der richtigen Stelle landen, um die Seriendramaturgie im höchstmöglichen Spannungsaufbau zu unterstützen. 

Das ist meisterhaft gelungen! Und es macht ungeheuren Spaß, mit Florian Lukas als Eddie Frotzke aka „Die Wespe“ mitzufiebern.

Hier sehen Sie die Aufzeichnung der Verleihung

Nominierte 2022

  1. Bildgestaltung:
    Kolja Brandt & Jann Doeppert | Blackout | Joyn | W&B Television GmbH |
    Julian Hohndorf & Jan Prahl | Legal Affairs | ARD Degeto, RBB | Ufa Fiction |
    Marcus Kanter| Schneller als die Angst | ARD Degeto, RBB | Rowboat Film- und Fernsehproduktion |
  2. Casting:
    Nina Haun | Eldorado KadeWe – Jetzt ist unsere Zeit | ARD Degeto, RBB | Moovie GmbH ein Unternehmen der Constantin Film AG, UFA Fiction |
    Susanne Ritter | King of Stonks | Netflix | btf GmbH – bildundtonfabrik |
    Iris Baumüller & Sven Harjes | Weil wir Champions sind | RTL+, TVNOW| Constantin Television |
  3. Dokumentarfilm:
    Stefan Eberlein | Der Fall el Masri | Arte, ZDF | Leykauf Film GmbH & Co. KG Dokumentarfilmproduktion |
    Volker Heise | Gladbeck: Das Geiseldrama | Netflix | Film Five GmbH |
    Katharina Schiele & Lucas Stratmann | Kevin Kühnert und die SPD | NDR| NDR-Fernsehen, NDR DOKCENTER |
  4. Drehbuch:
    Julia von Heinz & John Quester & Sabine Steyer-Violet & Oskar Sulowski | Eldorado KadeWe – Jetzt ist unsere Zeit | ARD Degeto, RBB | Moovie GmbH ein Unternehmen der Constantin Film AG, UFA Fiction |
    Berit Walch | Friedmanns Vier | RTL+, TV Now | Redseven Entertainment |
    Laila Stieler | Tina mobil | ARD, RBB | X Filme Creative Pool|
  5. Fernseh-Journalismus:
    William Dubas & János Kereszti | Heimreise in den Krieg | ARD, Radio Bremen | Filmteam Papstein, Bremedia Produktion GmbH  |
    Felix Moeller | Jud Süß 2.0 | RBB, ORF, Arte | Blueprint Film GmbH |
    Thilo Mischke & Anja Buwert | ProSieben Spezial – Das Erbe des Dschihad | Pro7 | pqpp2 GmbH |
  6. Fernsehunterhaltung:
    Mai Thi Nguyen-Kim & Patrick Stenzel & Max Bierhals & Antje Heidböhmer & Jana Fischer | Maithink X – Die Show | ZDF neo | btf GmbH – bildundtonfabrik |
    Ayan Yuruk & Avi Jakobs & Aljosha Muttardi & Jan-Henrik Scheper-Stuke & Leni Bolt | Queer Eye Germany | Netflix | ITV Studios Germany |
    Anke Engelke & Joko Winterscheidt & Thomas Schmitt & Julia Mehnert & Katharina Karg | Wer stiehlt mir die Show | Pro7 | Florida Entertainment GmbH |
  7. Filmschnitt:
    Claudia Nagel | Colonia Dignidad. Eine deutsche Sekte in Chile | Netflix, WDR, SWR, Arte, Canal 13 | Looks Film & TV Produktionen GmbH |
    Janine Dauterich | Gladbeck: Das Geiseldrama | Netflix | Film Five GmbH |
    Karin Hartusch | Im Netz der Camorra | ZDF, ServusTV | good friends Filmproduktions GmbH |
  8. Kostümbild:
    Kaya Kürten | Oh Hell | Magenta TV, Warner TV Comedy| good friends Filmproduktions GmbH |
    Ingken Benesch | The Billion Dollar Code | Netflix | Kundschafter Filmproduktion GmbH |
  9. Maskenbild:
    Grit Kosse & Uta Spikerman | Honecker und der Pastor | Arte, ZDF | Radio Doria Film GmbH |
    Jeanette Latzelsberger & Elke Lebender & Lotte Hellweg | ZERV – Zeit der Abrechnung | MDR, ARD Degeto | Gabriela Sperl Produktion für W&B Television GmbH |
    Ivana Nemcová | Zwerg Nase | ZDF | Provobis Film GmbH |
  10. Musik:
    Jessica de Rooij | Die Welt steht still | ZDF | Network Movie Film- und Fernsehproduktion GmbH |
    Christian Biegai & Kerim König | Tatort: Propheteus | ARD | Bavaria Fiction GmbH |
    Dürbeck & Dohmen | ZERV – Zeit der Abrechnung | MDR, ARD Degeto | Gabriela Sperl Produktion für W&B Television GmbH |
  11. Produzent:in:
    Carsten Kelber & Christian Ulmen | Die Discounter | Amazon Prime Video | Pyjama Pictures GmbH |
    Laura Mihajlovic & Quirin Berg & Max Wiedemann | Die Ibiza Affäre | SKY | W&B Television GmbH |
    Dr. Gabriela Sperl & Quirin Berg & Max Wiedemann & Miriam Klein | ZERV – Zeit der Abrechnung | MDR, ARD Degeto | Gabriela Sperl Produktion für W&B Television GmbH |
  12. Redaktion/Producing/Dramaturgie:
    Nico Grein & Nadine Lewerenz | Das weiße Schweigen | RTL+, TV Now | Nordfilm
    GmbH |
    Sandra Naumann & Daniel Remsperger & Frank Schmuck & Nicole Richter| Deutschland 9/11 | ARD | DOKfilm Fernsehproduktion |
    Birgit Rasch & Andreas Fauser & Dagmar Mielke & Rolf Bergmann & Nicole Ripperda & Beate Schlanstein | Selenskyj – Ein Präsident im Krieg | RBB, WDR, Arte | Looks Film & TV Produktionen GmbH |
  13. Regie:
    Hans Steinbichler & Dennis Gansel | Das Boot, Staffel 3 | Sky | Bavaria Fiction GmbH |
    Emil Belton & Oskar Belton & Bruno Alexander | Die Discounter | Amazon Prime Video | Pyjama Pictures GmbH |
    Anne Zohra Berrached | Tatort: Das kalte Haus | ARD | MadeFor Film GmbH |
  1. Schauspieler – Hauptrolle:
    Sebastian Koch | Euer Ehren | ARD Degeto, ORF | Mona Film Produktion, SquareOne Productions |
    Thomas Schubert | King of Stonks | Netflix | btf GmbH – bildundtonfabrik |
    Fabian Hinrichs | ZERV – Zeit der Abrechnung | MDR, ARD Degeto | Gabriela Sperl Produktion für W&B Television GmbH |
  2. Schauspieler – Nebenrolle
    Ulrich Noethen | Die Wespe | SKY | Gaumont GmbH |
    Harald Windisch | Im Netz der Camorra | ZDF | good friends Filmproduktions GmbH |
    Christoph Franken | Nord bei Nordwest – Der Andy von nebenan | NDR, ARD Degeto | Aspekt Telefilm, NDR |
  3. Schauspielerin – Hauptrolle:
    Lea Drinda | Becoming Charlie | ZDFneo | U5 Filmproduktion GmbH & Co.KG |
    Lavinia Wilson | Legal Affairs | ARD Degeto, RBB | Ufa Fiction |
    Nadja Uhl | ZERV – Zeit der Abrechnung | MDR, ARD Degeto | Gabriela Sperl Produktion für W&B Television GmbH |
  4. Schauspielerin – Nebenrolle:
    Eleonore Weisgerber | Auf dem Grund | ARD | Hager Moss Film GmbH |
    Tanja Schleiff | Ella Schön | ZDF | Dreamtool Entertainment GmbH |
    Nagmeh Alaei | Ich dich auch! | ZDFneo | Tower Productions GmbH, All3Media Deutschland GmbH |
  5. Stunt:
    Marc Sieger | Blackout | Joyn| W&B Television GmbH |
    Nikolai Mohr & Marcel Stefanski & Cecilia Diesch | One Night Off | Amazon Prime Video | Rat Pack Filmproduktion GmbH |
    Gerd Grzesczak & Simon Grzesczak & Dennis Grzesczak & Tomas Ereminas | Sisi | RTL+, TV Now, ORF| Story House Productions GmbH |
  6. Szenenbild:
    Christian Schäfer | Blackout | Joyn | W&B Television GmbH |
    Bettina Schmidt | Die Wespe| SKY | Gaumont GmbH |
    Knut Loewe | ZERV – Zeit der Abrechnung | MDR, ARD Degeto | Gabriela Sperl Produktion für W&B Television GmbH |
  7. Tongestaltung:
    Ed Cantú & Dominik Leube & Manuel Vogt & Philipp Bitter & Jörg Elsner| Almost Fly | Warner TV Serie | W&B Television GmbH |
    Frank Heidbrink & Ronny Stolper & Erik Vogel | Honecker und der Pastor | Arte, ZDF | Radio Doria Film GmbH |
    Thomas Szabolcs & Kirsten Kunhardt & Clemens Grulich | Im Netz der Camorra | ZDF | good friends Filmproduktions GmbH |
  8. VFX/Animation:
    Jasmin Hasel & Falk Büttner & Markus Strehl & Andreas Tröger & Christian Stiller| Blackout | Joyn | W&B Television GmbH |
    Rolf Mütze & Christian Laskawi & Johanna Bischopink & Scherin Rajakumaran & Timo Stampa | Der Rebell – Von Leimen nach Wimbledon | RTL | Zeitsprung Pictures GmbH |
    Tobias Lohf & Yannik Heß | Die Wespe| SKY | Gaumont GmbH |